Sawsan Chebli

Neue Sprecherin im Auswärtigen Amt

Das Auswärtige Amt hat eine neue stellvertretende Ministeriumssprecherin. Die bisherige Grundsatzreferentin für interkulturelle Angelegenheiten in der Berliner Innenverwaltung und Muslimin Sawsan Chebli wechselt zu Frank-Walter Steinmeiers (SPD) Team.

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2014
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Normalerweise sind Personalentscheidungen im Auswärtigen Amt kaum der Rede Wert. Doch in diesem Fall scheint Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) ein Coup gelungen zu sein. Er holte die bisher im Berliner Innenministerium tätige Sawsan Chebli als neue stellvertretende Ministeriumssprecherin ins Auswärtige Amt.

Die junge und erfolgreiche Chebli war bis vor Kurzem als Grundsatzreferentin für interkulturelle Angelegenheiten in der Berliner Innenverwaltung tätig. Der frühere Berliner Innensenator Erhard Körting (SPD) hatte die Talente der jungen Frau erkannt. Sie bekam ein eigens für sie geschaffenes Ressort in der Innenverwaltung. Chebli sollte den Dialog zu den Muslimen stärken. Bei Fragen rund um das Thema Islam, interreligiöser Dialog und Integration arbeitete sie dem Senator direkt zu. Dies auch beim Nachfolger Frank Henkel (CDU).

Früher geduldet, heute Karrierefrau

Sawsan Chebli schob in Berlin zahlreiche Projekte an. Unter anderem war sie auch für das Juma-Projekt (Jung, gläubig, muslimisch, aktiv) in Berlin mit verantwortlich. Sie gehört zu den Gründern des Projekts, dass zuletzt mit einer Anerkennungskampagne auf sich aufmerksam machte. Ebenso gab sie auch Seminare in der Senatsverwaltung, um die interkulturelle Kompetenz in der Behörde zu stärken.

Die 34-jährige Chebli ist Tochter palästinensischer Eltern und Muslimin. In Berlin war sie bis zu ihrem 15. Lebensjahr nur geduldet und lebte unter erschwerten Bedingungen. Sie machte Abitur, studierte Politikwissenschaften und war bereits als Referentin eines SPD-Bundestagsabgeordneten mit der deutschen Außenpolitik beschäftigt, ehe sie später in die Verwaltung des Berliner Innenministeriums wechselte.

Der Schritt zum Außenministerium ist daher auch ein Schritt zurück zur Außenpolitik. Als stellvertretende Ministeriumssprecherin dürfte man auch hier von der jungen Muslimin öfter hören.