Unbekannte haben in der DITIB-Moschee in Schleswig mehrere Koranexemplare beschädigt und sie im Waschraum verteilt. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.
In Schleswig kam es am Mittwochvormittag in der Veysel Karani Moschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) zu einer Beschädigung der Waschräume. Unbekannte haben in der Zeit von 09:30 – bis 11:00 Uhr in einem Waschraum von mehreren Waschbecken die Armaturen heraus- und die Seifenspender abgebrochen. Zudem wurden Koranseiten zerrissen und in den Toiletten verteilt.
Auch sollen die Unbekannten Täter „Schmierereien“ hinterlassen haben, zu deren Inhalt sich die Polizei noch nicht äußern wolle. Das Kommissariat 5 der Bezirkskriminalinspektion Flensburg hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Zeugenhinweise.
Anfang Juni wurde die Schura Bremen Mitgliedsgemeinde Rahma Moschee in der Löningstraße Ziel eines islamfeindlichen Angriffs. Ein oder mehrere Unbekannte beschädigten etwa 50 Exemplare des Korans und verteilten sie ebenfalls im Waschraum.
In einer Pressemitteilung verurteilt die Schura Bremen den Angriff aufs Schärfste. „Als Muslime sind wir schockiert und zugleich verärgert über diesen Anschlag“, erklärt Schura Bremen. Sie erwarte von den Sicherheitsbehörden maximale Transparenz über die Untersuchungsergebnisse und ein entschiedenes sowie hartes Vorgehen gegen die Täter. „Wir wünschen uns eine bessere Sicherung der Moscheen“.
Schmierereien, Hassbotschaften, Brandstiftungen oder das Hinterlassen von Tierkadavern auf dem Gelände der Moscheegemeinden sind nur einige Formen von Angriffen auf muslimische Einrichtungen. Wer als Opfer oder Zeuge einen Moscheeangriff erlebt, kann die Tat künftig auch einer bundesweiten Meldestelle mitteilen. Ab dem 1. Juli 2019 nimmt „#brandeilig– die Initiative für Moscheeangriffe“ in Köln ihre Arbeit auf.
Brandeilig.org ist eine Initiative des Antidiskriminierungsverbandes FAIR international e.V.und hat es sich zum Ziel gemacht, insbesondere diese Form vom antimuslimischen Rassismus sichtbar zu machen. „Wir möchten die Gesellschaft dafür sensibilisieren und eine Erinnerungskultur schaffen“, erklären die Verantwortlichen auf ihrer Webseite. Jeder Angriff auf ein Gotteshaus sei einer zu viel.