Die USA verhängt wegen der gewaltsamen Unterdrückung der muslimischen Rohingya-Minderheit in Myanmar Sanktionen gegen hochrangige Militärs.
Die US-Regierung hat wegen der gewaltsamen Unterdrückung der muslimischen Rohingya-Minderheit in Myanmar Sanktionen gegen hochrangige Militärs in dem südostasiatischen Land verhängt. Die Maßnahmen richten sich gegen Militärchef Min Aung Hlaing, seinen Stellvertreter, zwei Kommandeure sowie deren Familien. US-Außenminister Mike Pompeo erklärte am Dienstag, die Betroffenen seien verantwortlich für schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen, darunter außergerichtliche Hinrichtungen im Bundesstaat Rakhine. Die Sanktionen verbieten es ihnen, in die USA zu reisen.
Aus Myanmar (ehemals Birma), wo die große Mehrheit der Bevölkerung buddhistischen Glaubens ist, sind seit August 2017 mehr als 730 000 Muslime ins Nachbarland Bangladesch geflohen. Das Militär und die Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi stehen wegen der Verfolgung von Rohingya international schwer in der Kritik. Die UN spricht von Völkermord, die US-Regierung von ethnischer Säuberung.
Die Vereinten Nationen haben eine äußerst selbstkritische Bilanz ihrer Arbeit zum Schutz der muslimischen Minderheit der Rohingya in Myanmar gezogen. In einem internen Bericht, der am Dienstag bekannt wurde, ist mit Blick auf das vergangene Jahrzehnt von „systematischem Versagen“ in dem südostasiatischen Land die Rede.
Pompeo erklärte, die USA seien besorgt darüber, dass die Regierung in Myanmar keine Maßnahmen ergriffen habe, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Es gebe weiterhin Berichte, dass das Militär im ganzen Land Menschenrechtsverletzungen begehe. (dpa/iQ)