Der Vorsitzende des Islamrats, Ali Kızılkaya, und der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, haben sich in der Zeitung „Die Welt“ für eine generelle Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft ausgesprochen.
Muslimische Religionsgemeinschaften drängen auf die generelle Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft. Sie sei ein wichtiges identitätsstiftendes und damit integrativ wirkendes Signal, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime (ZMD), Ayman Mazyek, der Tageszeitung „Die Welt“. Das derzeit gültige Optionsmodell, bei dem sich Jugendliche mit Vollendung des 18. Lebensjahres entscheiden müssen, sollte ganz abgeschafft werden, sagte Mazyek.
Auch Ali Kızılkaya, Vorsitzender des Islamrats für die Bundesrepublik, hält dies „für wünschenswert». Gerade für aus der Türkei stammende Bürger sei die doppelte Staatsbürgerschaft von großer Bedeutung, sagte er der Zeitung. „Die Türkei ist ein Teil ihrer Kultur, Deutschland ist ihre neue Heimat“, so Kızılkaya. Mit dem „Doppelpass“ müssten sie sich nicht für das eine oder andere entscheiden, sondern könnten ihre „Ursprungsheimat mit der neuen Heimat verbinden“. Die Menschen wüssten ihre neue Heimat zu schätzen, das werde „ganz sicher nicht weniger, wenn sie einen Pass besitzen, der ihre Abstammung dokumentiert“.
Kızılkaya und Mazyek erhoffen sich von der doppelten Staatsbürgerschaft auch eine positive Wirkung für die deutsch-türkischen Beziehungen. „Wenn man sich mit beiden Staaten identifiziert, hat man ein größeres Interesse daran, dass beide Staaten ein gutes Verhältnis miteinander pflegen“, meinte Kızılkaya. (kna/iQ)