Nach dem Start der Waffenrückkauf-Aktion in Neuseeland wurden mehr als 9000 Waffen zurückgegeben. Die Aktion soll noch bis kurz vor Weihnachten laufen.
Nach dem Terroranschlag auf zwei Moscheen mit 51 Toten Mitte März sind in Neuseeland inzwischen mehr als 9000 Waffen zurückgegeben worden. Dies teilte die Polizei des Pazifikstaats am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in der Hauptstadt Wellington mit. Als Ausgleich bekamen die bisherigen Besitzer vom Staat eine Summe von insgesamt 16,6 Millionen Neuseeland-Dollar (etwa 9,7 Millionen Euro) gezahlt. Die Aktion, die von Premierministerin Jacinda Ardern auf den Weg gebracht wurde, läuft noch bis kurz vor Weihnachten.
Insgesamt beteiligten sich daran bislang mehr als 5000 Besitzer von Waffen. Nach dem rassistisch motivierten Anschlag auf die beiden Moscheen in Christchurch hatte die Regierung halbautomatische Waffen verboten. Wer sie legal erworben hatte, bekommt bis zu 95 Prozent des Kaufpreises zurück. Wer illegal in deren Besitz gekommen war und sie nun zurückgibt, kommt um eine Strafe herum. Viele Waffengegner loben die Aktion als Beispiel für andere Länder wie zum Beispiel die USA.
Wegen des Anschlags sitzt ein 28 Jahre alter Rechtsextremist aus Australien in Untersuchungshaft. Dem Mann, der auf der Flucht festgenommen worden war, droht lebenslange Haft. Der Prozess soll im kommenden Frühjahr beginnen.
Jacinda Ardern kündigte an, als Konsequenz aus dem Anschlag in den kommenden fünf Jahren ein Waffenregister zu schaffen. Es soll die Seriennummern von Waffen mit den Inhabern von Waffenlizenzen verbinden. Zudem wolle die Ardern die Arbeit der Geheimdienste genauer unter die Lupe nehmen. Bestimmte Gewehre, die etwa 96 Prozent des Waffenbesitzes in Neuseeland ausmachen, sind bisher nicht meldepflichtig. (dpa/iQ)