FREITAGSPREDIGTEN, 16.08.2019

Eigenschaften des Gläubigen, Ausdrucksweise, Tod und Jenseits

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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08
2019
Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) werden diese Woche die Eigenschaften des Muslims behandelt. Ein Muslim sei in jeder Hinsicht ausgewogen. Er sei würdevoll und dennoch bescheiden; selbstbewusst, aber nicht arrogant; erfolgreich, aber niemals überheblich; nachsichtig, aber nicht ohne Prinzipien.

Muslime sollten immer die Maßstäbe Allahs einhalten, auch wenn ihnen ungerecht behandelt werden. Denn wenn Muslime eine Sünde begangen haben, bitten sie Allah um Vergebung. So müssen sie auch mit denen geduldig und nachsichtig sein, die ihnen Unrecht getan haben. Hierbei folgen Muslime den Beispielen des Propheten und wehren sich mit Worten. Wenn sie dazu nicht imstande seien, lehnen sie das Böse mit dem Herzen ab – und handel nicht, um anderen zu gefallen, sondern nur, um Allahs Zufriedenheit zu erlangen.

Sprich Gutes oder schweige!‎

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche das gute Sprechen. Die Art und Weise des Sprechens widerspiegele die ‎Persönlichkeit des Menschen. Gefühle im Herzen, ‎Gedanken im Kopf, Wünsche und Forderungen ‎werden durch das Sprechen geäußert. Der ‎Mensch verschaffe sich gemäß seines Sprechens ‎Geltung. Oder er begegne Verwunderung ‎aufgrund seines Sprechens.

Schönes Sprechen erfordere zu wissen, was und ‎wo, sowie wann und wie anzusprechen sei. Daher sollten Muslime bei ‎ihrer Ausdrucksweise darauf achten, die ‎Menschen nicht zu kränken und keine Gerüchte zu verbreiten. Die Worte eines Muslims sollten Weisheiten beinhalten, ‎lehrreich sein und die Würde ‎und Ehre des Menschen achten und erhöhen. Wir ‎sollten uns davor hüten, übel nachzureden, ‎Gerüchte zu verbreiten.

Tod und Jenseits

Die Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) handelt von dem Tod und dem Leben danach. Der Tod sei ein elementarer Bestandteil des Lebens, dem der Mensch trotz seines Streben nach Unsterblichkeit niemals entrinnen könne. Auch wenn der Gedanke an den Tod viele Menschen beängstige, sollte man sich als Muslim mit dem Thema beschäftigen und sein diesseitiges Leben auch nach dem Jenseitigen, das von ewiger Dauer ist, ausrichten. 

Der Tod geschehe nur am materiellen Körper. Die Seelen sterben nicht. Jeder Mensch werde seinen Taten gemäß behandelt. Im Bewußtsein für den Grund des Daseins sollte es für Muslime eine Pflicht sein, die ihnen geschenkte Lebenszeit für die Vorbereitung auf das ewige Leben zu verwenden.  

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Brad Lewis sagt:
Auf das ewige Leben bzw. das Weiterleben nach dem körperlichen Tod kann man sich auch anderweitig vorbereiten als nur Koranbuch-Zeilen heranzuziehen oder Predigern ergeben zu lauschen. Auf dieser Jenseitsthema hat keine Religion einen herrschaftlichen Exklusiv-Anspruch um damit Angst zu schüren und Abhängigkeiten herzustellen.
17.08.19
0:18
Emanuel Schaub sagt:
Danke für den wunderbaren Beitrag! Solch eine Persönlich keit wäre ich gerne... Wenn ich als Skeptiker .. den Kindern und allen anderen wünsche ,ist es ein Ausgleich im Jenseits für ihre Leiden ,die sie hienieden ertragen mussten . gruss emanuel
19.08.19
10:42
Ute Fabel sagt:
"Der Tod geschehe nur am materiellen Körper. Die Seelen sterben nicht." Das ist reines Wunschdenken! Die so genannte Seele befindet sich im Gehirn. Mit dem Hirntod stirbt auch die Seele. Gerade diese Endlichkeit macht aber jeden Moment in einem Menschenleben umso wertvoller. Religionen wie der Islam missbrauchen die Angst vor dem Tod und bringen Menschen mit leeren Versprechungen in ihrer Abhängigkeit. "Jeder Mensch werde seinen Taten gemäß behandelt." Die versprochene persönliche Belohnung für gute Taten in einem angeblichen Jenseits ist eine sehr egoistische Motivation. Gute Taten sollten aus völlig uneigennützigen Motiven nur den Mitmenschen zuliebe begangen werden.
19.08.19
12:56