Der NBA-Champion Toronto Raptors bringt eine eigene Sportkopftuch-Linie heraus. Damit folgt er dem Beispiel anderer Sportartikelhersteller wie Nike.
Der amtierende NBA-Champion Toronto Raptors hat eine eigene Sportkopftuch-Linie auf den Markt gebracht. Die schwarzen Kopftücher mit dem Logo der Raptors seien in Zusammenarbeit mit einem Sportartikelhersteller entstanden und nun im Team-Laden in Toronto zu kaufen, teilte der Basketball-Club in der Nacht zum Samstag via Instagram mit. „Inspiriert von jenen, die mutig genug sind, das Spiel zu verändern“, hieß es dazu. Auf einem dazugehörigen Bild sind drei junge Frauen mit Sportklamotten und den Kopftüchern zu sehen. Die Toronto Raptors gewannen in diesem Jahr als erste kanadische Mannschaft in der Geschichte der nordamerikanischen Elite-Liga die NBA-Meisterschaft.
Allerdings ist der NBA-Champion mit seiner Produktneuheit keineswegs ein Pionier im Markt. Bei Olympia und anderen sportlichen Großereignissen sind muslimische Athletinnen mit entsprechender Ausrüstung schon lange keine Ausnahme mehr. Auch andere Sportartikelhersteller entdeckten bereits diese Marktlücke für sich. Der weltgrößte Sportartikelhersteller Nike stellte bereits 2017 mit dem „Pro Hijab“ eine Sportkopftuch-Linie für muslimische Athletinnen vor.
Nike wollte nach eigenen Angaben mit dem Sport-Hijab auch gesellschaftlich ein Zeichen setzen. Mit dem Hidschab wolle man mehr Frauen und Mädchen zum Sport animieren, die in einigen Regionen immer noch auf Widerstände stießen, teilte der Konzern mit.
Erst Anfang des Jahres sorgte ein Kopftuch für Joggerinnen der Sportartikel-Kette Decathlon in Frankreich für Empörung. Der sogenannte Renn-Hidschab wurde auf der französischen Webseite des Unternehmens zum Kauf angeboten und löste heftige Reaktionen bis hin zu Boykott-Aufrufen und Drohungen aus. Eigentlich wollte das Decathlon das Kopftuch in Frankreich auf den Markt bringen – machte aber dann einen Rückzieher. (dpa/iQ)