Die US-Regierung kritisiert Hochschulen für eine positive Islam-Darstellung in ihren Studienangeboten. Hochschulverbände lehnen eine Einmischung in ihre Lehre durch die Regierung ab.
19 akademische US Organisationen haben sich beim Bildungsministerium über eine politische Einmischung durch die Regierung in ihr Lehrprogramm beschwert. US-Medien (Freitag) zitieren aus einem entsprechenden Brief an das Ministerium.
Vorausgegangen waren Vorwürfe, das Nahost-Studienprogramm der Universitäten North Carolina und Duke sei religiös nicht ausgewogen. Denn „positive Aspekte des Islam“ würden gefördert und Christlich-Jüdisches nicht ausreichend gewürdigt werden. Nach einer Reihe von Beschwerden über „schwere antisemitische Verzerrung und antisemitische Rhetorik“ in dem steuerfinanzierten Studiengang hatte Bildungsministerin Betsy DeVos im August eine Untersuchung angeordnet.
Das sei eine beispiellose Intervention in akademische Lehrpläne. Die Integrität und Autonomie der Hochschulen seien gefährdet, schreiben die 19 Organisationen, darunter die „American Academy of Religion“. Die Universitäten dokumentierten zudem gegenüber dem Bildungsministerium, dass ihre Lehrpläne durchaus eine „positive Wertschätzung“ des Christentums und des Judentums beinhalteten.
Der Fall hat öffentliche Resonanz erzeugt. Einmischungen in den akademischen Betrieb durch die Regierung werden in den USA gewöhnlich als Angriff auf die Freiheit der Wissenschaft verstanden und waren bislang unüblich. (KNA/iQ)