Hoffnung für Muslime

Großbordell neben Moschee könnte verhindert werden

Das geplante Großbordell neben einer Moschee in einem Augsburger Industriegebiet könnte doch noch verhindert werden. Nach Protesten der Muslime vor Ort will Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) jetzt alle Möglichkeiten prüfen.

08
02
2014
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Ein in einem Industriegebiet von Augsburg geplantes Bordell (wir berichteten) könnte jetzt doch noch verhindert werden. Nach Protest von Muslimen plant die Stadt Augsburg, nach Angaben der Pressestelle, die ihr zur „Verfügung stehenden Mittel und Instrumente zur Konfliktvermeidung auszuschöpfen.“

Der Bebauungsplan lasse grundsätzlich ein Bordell im Industriegebiet zu, erklärte der CSU-Politiker und Oberbürgermeister Kurt Gribl am vergangenen Dienstag (04.02.2014) bei einer Pressekonferenz im Rathaus zum ausstehenden Genehmigungsverfahren. Man überlege daher ein „Stadtkonzept für Bordelle zu entwickeln, um die Ansiedlung besser steuern zu können.“ Unter Umständen könnten so die Pläne für das geplante Bordell in unmittelbarer Nähe der Moschee gestoppt werden.

Protest von Muslimen zeigt Wirkung

Zurzeit befindet sich die Genehmigung des geplanten Großbordells im Ämterdurchlauf der Stadt zur Prüfung. Eine Entscheidung wurde noch nicht getroffen. Laut Pressestelle hat der Oberbürgermeister die Bauverwaltung beauftragt, alle bauordnungsrechtlichen und planungsrechtlichen Möglichkeiten aufzuzeigen, um die Konfliktlage zu lösen. Alle erforderlichen Schritte für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung – insbesondere in dem Gewerbe- und Industriegebiet Augsburg/Lechhausen – sollen aufgezeigt werden.

Die Stadt hatte erst im Nachgang zu einer Sitzung des Bauausschusses am 16. Januar 2014 erfahren, dass in unmittelbarer Nähe des geplanten Großbordells eine Moschee liegt. Vorherige Klagen von ansässigen Betrieben, die erhebliche Nachteile und Konfliktsituationen durch das beantragte Bordell befürchten, wurden nicht beachtet. Man berief sich auf das Baurecht, dass ein Bordell in diesem Stadtgebiet zulasse.

Erst der Protest von Muslimen und die Suche nach Gesprächen mit der Verwaltung durch den Justiziar der Moschee scheinen ein Umdenken möglich gemacht zu haben. Oberbürgermeister Gribl will das Thema nach Informationen von IslamiQ nochmals in den Stadtrat bringen.