Am Freitag wurde ein Buttersäure-Anschlag auf eine Praxis in Hamburg verübt. Die Praxis gehört dem ehemaligen SCHURA Hamburg Vorsitzenden Mustafa Yoldaş.
Am Freitagnachmittag wurde ein Anschlag auf die Arztpraxis des ehemaligen SCHURA-Hamburg Vorsitzenden Mustafa Yoldaş verübt. Ein noch unbekannter Täter betrat gegen Mittag die Praxis des Mediziners und entleerte eine Flasche mit Buttersäure im Eingangsbereich. Vier Personen hat der Täter dabei verletzt. Man musste sie medizinisch versorgen. Drei Kitarbeiterinnen der Praxis und eine Patientin sind betroffen. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Hinweise zum Täter und zum Hintergrund der Tat gäbe es noch nicht, teilte die Polizei mit.
Auf dem sozialen Netzwerk facebook gibt Mustafa Yoldaş eine Stellungnahme zu dem Vorfall. Er bezeichnet den Angriff auf seine Praxis als „feigen Anschlag“. „Dieser feige Attentat erreicht jetzt eine Dimension, die ich nicht mehr unter „politische Auseinandersetzung“ zählen würde sondern als einen abgemilderten terroristischen Anschlag, der natürlich geahndet und dann auch entsprechend mit den Mitteln des Rechtsstaats verfolgt werden muss“, fordert der Mediziner. Er selbst befand sich zum Tatzeitpunkt nicht in der Praxis, sondern im Ausland. Von dem Anschlag wolle er sich allerdings nicht einschüchtern lassen.
„Unabhängig davon ändert ein Mann meines Alters und Kalibers nicht von heute auf morgen seine Meinung. Schweigen und Resignation sind keine Option für mich. Ich werde meinen Prinzipien treu bleiben, für die ich mich drei Jahrzehnte einsetzt habe, wenn auch manchmal für manche Zeitgenossen auf eine unbequeme Art und Weise“, kündigt Yoldaş an.