Ein Einbrecher gelang auf unbekannte Weise in eine Moschee in Pfungstadt und erbeutete Bargeld. Die Polizei untersucht den Fall.
Ein Einbrecher ist am Mittwoch den 23.10.219 in eine Moschee in Pfungstadt (Landkreis Darmstadt-Dieburg) eingebrochen und hat Bargeld gestohlen. Die Polizei hatte am Donnerstag in einer Pressemitteilung mitgeteilt, dass der Einbrecher am Mittwochmorgen in der Zeit zwischen 3.50 Uhr und 4.05 Uhr in die Moschee eingedrungen und anschließend geflüchtet sei. Dort erbeutete der Täter das Bargeld. Der Gesamtschaden belaufe sich auf mehrere hundert Euro.
Der Einbrecher soll männlich und eine dunkelblaue Kapuzenjacke mit weißen Aufdrucken getragen haben. Außerdem trug er eine dunkelblaue Hose sowie Nike Air Max 720, so die Echo-Online. Die Ermittler des Kommissariats 21-22 in Darmstadt suchen in diesem Zusammenhang Zeugen, die Hinweise zu dem beschriebenen Mann oder der Tat geben können.
Im Jahr 2018 sind in Deutschland 48 Moscheen Ziele von islamfeindlichen Angriffen geworden. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor. Demnach handelte es sich bei 41 Taten um politisch rechts motivierte Straftaten. Sechs Straftaten konnten nicht zugeordnet werden.
Im vergangenen Jahr hat es bundesweit 813 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben – das waren deutlich weniger als 2017 mit 1075 islamfeindlichen und antimuslimischen Straftaten. Allerdings stieg die Zahl der Verletzten deutlich von 32 auf 54. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vorliegt. Die Bundesregierung verweist darauf, dass durch Nachmeldungen die endgültigen Zahlen noch höher liegen dürften.
Bei fast allen Straftaten gehen die Behörden davon aus, dass es sich bei den Tätern um Rechtsextremisten handelt. Es sei dabei um Nazischmierereien, Drohbriefe, Beleidigungen, Sachbeschädigung und Volksverhetzung gegangen. Über die Höhe des Schadens konnte das Ministerium keine Angaben machen.
„Wir sehen, dass in Deutschland eine konstant hohe Zahl an islamfeindlichen Straftaten in den letzten Jahren begangen worden sind. Die Tatsache, dass die Zahlen etwas rückläufig sind, täuschen nicht darüber hinweg, dass der Alltagsrassismus zugenommen hat. Es ist zu registrieren, dass sehr viele Muslime Straftaten und Diskriminierungen nicht zur Anzeige bringen. Deshalb ist die Dunkelziffer weitaus höher“, erklärt Burhan Kesici, Vorsitzender des Islamrates für die Bundesrepublik Deutschland.
Kesici weiter: „Wenn wir mit Betroffenen reden dann hören wir relativ oft, dass keine Strafanzeigen gestellt worden sind, weil sie ohnehin davon ausgingen, dass die Täter nicht gefasst werden. Und vor allem sind die Hürden bei einer Anzeige relativ hoch. Vielleicht müsste man darüber reden wie man diese Hürden senken kann, damit alle Straftaten auch erfasst werden können. Und wir sehen auch dass wie in dem Bericht dargestellt die Dimension der Diskriminierung größer wird. Denn Menschen kommen mehr zu schaden als vorher. Und dieser Zustand ist beängstigend“.