Solidarität

Schweigemarsch in Schwelm nach Moscheeangriff

Nach dem Moscheeangriff in Schwelm soll mit einem Schweigemarsch am Donnerstag ein Zeichen für ein friedliches Miteinander gesetzt werden.

05
11
2019
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Schwelm Moscheeangriff (c)facebook, bearbeitet by iQ
Schwelm Moscheeangriff (c)facebook, bearbeitet by iQ

Vor einer im Bau befindlichen Moschee der Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) in Schwelm (Ennepe-Ruhr-Kreis) hatten Unbekannte vergangene Woche eine Plastiktüte mit zwei Schweineköpfen und einer Schweinepfote abgelegt. Der Staatsschutz hatte die Ermittlungen aufgenommen. Nach dem Moscheeangriff organisieren die Bewohner und Bewohnerinnen der Kreisstadt als Zeichen der Solidarität einen Schweigemarsch.

„Für ein Schwelm der Menschen“

Laut der „Westfalenpost“ wolle die Stadt am Donnerstag, 7. November, nachmittags mit einem Schweigemarsch vom Bürgerplatz zur neuen Moschee ein Zeichen für Toleranz und Menschlichkeit setzen. Initiator sei demnach der ehemalige Schwelmer Marc Albano-Müller, der zudem von der Kirche und der Stadt unterstützt werde. „Als Ausdruck von Scham und als Bitte um Entschuldigung im Namen der Stadt, die für mich meine Heimat ist“, so Albano-Müller gegenüber der „Westfalenpost“. Auch soll laut Albano-Müller die Moscheegemeinde bei dem Schweigemarsch mitlaufen, die sich über die Solidarität sehr gefreut habe.

Dr. Klaus Bensel, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Schwelm, bedauere ebenfalls die „abscheuliche Tat“. „Mit Bestürzung haben wir die Pressemeldung vom Anschlag auf die Moscheegemeinde gelesen. Es ist uns ein Anliegen, Ihnen unsere Betroffenheit darüber zum Ausdruck zu bringen. Diese religionsverachtende Handlung mit einem Schweinskopf gegen ihren Moschee-Neubau finden wir widerlich und verabscheuungswürdig“, so der Pastor.

Fast jede Woche eine Moschee angegriffen

Im Jahr 2018 sind in Deutschland 48 Moscheen Ziele von islamfeindlichen Angriffen geworden. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor. Demnach handelte es sich bei 41 Taten um politisch rechts motivierte Straftaten. Sechs Straftaten konnten nicht zugeordnet werden.