Im Wiener Rathaus feierte die IGGÖ ihr 40-jähriges Jubiläum. Bundespräsident und der Bürgermeister sind unter den Gratulanten.
Am Sonntag feierte die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) ihr 40-jähriges Jubiläum. Zu der feierlichen Veranstaltung im Wiener Rathaus erschien der Bundespräsident Alexander Van der Bellen sowie die Bürgermeister aus Wien und Linz. Weitere Gäste wie Michael Ludwig und Klaus Luger (beide SPÖ) und Vertreter der anderen Religionsgesellschaften gesellten sich unter den Gästen.
Ümit Vural, Präsident der IGGÖ, verwies auf Österreichs Geschichte der Anerkennung des Islams hin, die eine einzigartige Entwicklung durchlebt habe. „Österreichs Muslime haben eine staatlich anerkannte Institution an ihrer Seite. Sie ermöglicht, dass mit weitgehend eigener Stimme gesprochen werden kann und die dem offiziellen Österreich einen Gesprächspartner darstellt, der zurecht von sich sagen, die überwiegende Mehrzahl der Muslime in Österreich zu repräsentieren“, sagte Vural. Und dies sei Ausdruck einer gemeinsamen Geschichte. „Sowie der Judentum und das Christentum, ist auch der Islam aus dem Osten stammend“, sagte er weiter. Sie schöpfen aus den gleichen Quellen. Und heute feiere man 40 Jahre Österreichische Geschichte.
IGGÖ-Präsident Vural betonte vor allem Toleranz, Solidarität, Empathie und wies auf den antimuslimischen Rassismus hin: „Immer häufiger und furchterregender sind die Diskriminierungen und Angriffe gegen muslimische Österreicherinnen und Österreicher.“ Daher seien Rassismus und Diskriminierung Symptome antidemokratischer Ideen. Die aufgerissenen Gräben zwischen den Bürgern Österreichs müssten wieder zugeschüttet werden, erklärte er weiter.
In seiner Rede betonte Bundespräsident Van der Bellen, dass Muslime Österreich mit gestalten und ihren Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft leisten. „Gemeinsam mit Parteien, zivilgesellschaftlichen Organisationen oder Menschen, die eine andere Weltanschauung haben, sind Sie ein wichtiger Teil der Vielfalt der Stimmen unserer liberalen Demokratie. Und zusammen sind wir eine Gesellschaft!“, sagte er weiter.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig bekräftigte die Bedeutung der IGGÖ als Kontaktstelle zu den hier lebenden Muslimen. Zudem erinnerte er, an einem friedlichen Zusammenleben zu arbeiten. Er versicherte, Parteien oder Personen, die Rassismus, Antisemitismus oder Islamfeindlichkeit forcieren, deshalb entgegenzutreten. Besonders die Sprachkurse, Extremismusprävention, Religionsvermittlung in der Elementarpädagogik oder interreligiöse Workshops zählte Ludwig als Verdienste der Glaubensgemeinschaft auf.