Kreis Helmstedt

Geflüchtete mit Schreckschusswaffe angegriffen

Nach einem Angriff mit einer Schreckschusswaffe auf eine Gruppe von Geflüchteten im Kreis Helmstedt dauern die Ermittlungen der Polizei an.

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Gedenken nach rassistischen Mordanschlag auf Eritreer © shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Mordfälle © shutterstock, bearbeitet by iQ

Nach einem Angriff mit einer Schreckschusswaffe auf eine Gruppe von Geflüchteten im Kreis Helmstedt dauern die Ermittlungen der Polizei an. „Es werden im Laufe des Tages weitere Vernehmungen geführt“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag in Wolfsburg. Noch sei unklar, ob die Tat in Schöningen einen fremdenfeindlichen Hintergrund habe.

Vier Männer sollen am Wochenende Schüsse aus einer Schreckschusswaffe mit Leuchtmunition auf die Gruppe von der Elfenbeinküste abgegeben haben, zu der auch ein 5 Monate altes Baby gehörte. Verletzt wurde niemand. „Mit so einer Munition können Menschen lebensgefährlich verletzt oder sogar getötet werden“, sagte der Sprecher.

Schuss der Schreckschusswaffe verfehlte das Ziel

Zwei Passanten kamen den Angegriffenen zur Hilfe und wurden dann selbst attackiert. Dank des Eingreifens eines 39-jährigen Mannes aus dem Ort und seiner 41-jährigen Begleiterin konnten sich die Geflüchteten in Sicherheit bringen. Ein Schuss habe den 39-Jährigen nur knapp verfehlt, teilte die Polizei mit.

Die vier Verdächtigen im Alter von 52, 50, 34 und 29 Jahren befanden sich nach Polizeiangaben auf einem Balkon, von dem aus sie schossen. Gegen sie wird wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Die Männer, die laut Polizei alle Alkohol getrunken hatten, wurden nach dem Vorfall am Samstag in der Wohnung im Kreis Helmstedt gestellt. Auch einen rechtsextremistischen Bezug könne die Polizei nicht ausschließen.

Geflüchtete wurden drangsaliert

Zuletzt kam es in einer Zentralen Anlaufstelle für Geflüchtete (Zast) in Halberstadt Sachsen-Anhalt zu einem Übergriffen von Mitarbeitern des privaten Wachdienstes auf Asylsuchende. Auf zwei bei Youtube hochgeladenen kurzen Videos sei demnach zu sehen, wie vier Wachleute in Halberstadt zwei streitende Geflüchtete trennen und sie dabei zu Boden stoßen und treten. Einer der Männer wird danach weiter drangsaliert. Den Aufzeichnungen zufolge beginnen die Übergriffe damit, dass sich zwei Geflüchtete vor einem Gebäude streiten und miteinander rangeln. Vier Wachmänner gehen dazwischen, ein Asylbewerber rennt davon, nachdem er zunächst durch einen Stoß zu Fall gebracht wurde. Der zweite wird daraufhin ebenfalls zu Boden gebracht und drangsaliert. Einer der Wachmänner kniet unter anderem auf seinem Brustkorb und deutet einen Faustschlag an. Anschließend führten ihn die Männer ab. (dpa/iQ)