Kritik an der Integrationsarbeit der Bundesregierung kam von der Opposition im Bundestag. Die Sprecherin für Migrations- und Integrationspolitik der Grünen, Filiz Polat, bemängelte: „In Deutschland entscheidet zunehmend der Aufenthaltsstatus über die Möglichkeit und Chance auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Teilhabe.“ Zu viele Menschen mit unsicherem Aufenthaltsstatus seien mit Arbeitsverboten konfrontiert sowie vom regulären Schulbesuch und von Integrationsangeboten ausgeschlossen.
Der Linken geht die Umsetzung der Regierung von „wichtigen Vorschlägen zur Arbeitsmarktintegration“ zu langsam. „Für wirkliche Repräsentation unserer Einwanderungsgesellschaft fehlen Menschen mit Migrationsbiografie immer noch etwa in den Führungsetagen im Öffentlichen Dienst“, so deren Fachsprecherin Gökay Akbulut.
Erfreuliche Fortschritte bei der Integrationspolitik
Die Union verwies hingegen auf Fortschritte in der Integrationspolitik. Diese Entwicklungen seien „erfreulich, besonders weil der öffentliche Diskurs häufig von Hass und Hetze bestimmt ist und zum Teil ein anderes Bild vermittelt“, so die Integrationsbeauftragte der Unionsfraktion im Bundestag, Nina Warken (CDU). Die Anstrengungen dürften aber nicht nachlassen. „Wir müssen insbesondere bei denen ansetzen, ohne die eine langfristige, erfolgreiche Integration nicht gelingen kann – nämlich bei Frauen und Kindern.“
Laut Bericht ist der Zuwanderungsüberschuss in Deutschland rückläufig. 2018 lag er bei „plus 399.680“, im Jahr zuvor bei plus 416.000. Rund 53 Prozent der Zuwanderer kamen laut Statistik im vergangenen Jahr aus einem EU-Mitgliedsstaat. (KNA/iQ)