Im schweizer Kanton Freiburg wurde eine Vorlage der rechtspopulistischen Schweizer Volkspartei (SVP) für ein Kopftuchverbot an Schulen geschlossen abgelehnt. Dafür wurde jedoch ein Vermummungsverbot, dass Burkas verbietet, angenommen.
Das islamische Kopftuch ist der rechtspopulistischen Schweizer Volkspartei (SVP) weiterhin ein Dorn im Auge. Aktionen der islamfeindlichen Partei gegen das Tragen des Kopftuchs an schweizer Schulen gehen ungemindert weiter. Jetzt mussten die Rechtspopulisten allerdings im Kanton Freiburg eine Schlappe hinnehmen.
Wie die Nachrichtenagentur SDA berichtet, hat das Kantonsparlament, der Große Rat, den Vorstoß der SVP für ein Kopftuchverbot an Schulen am Mittwoch geschlossen abgelehnt. Der Bildungsdirektor des Kantons, Jean-Pierre Siggen, hatte im Parlament erklärt, man brauche kein Kopfbedeckungsverbot. Im Kanton Freiburg gebe es diesbezüglich keine Probleme.
Das Kantonsparlament nahm jedoch einen Antrag für ein Verbot der Gesichtsvermummung an. Das Gesicht von Schülern müsse unbedeckt sein, befanden die Abgeordneten. Die SVP hatte in Au-Heerbrugg (Kanton St. Gallen) einen Volksentscheid erzwungen, mit dem ein Kopftuchverbot an Schulen angenommen wurde. Im September 2013 hatte zudem der Kanton Tessin als erstes Schweizer Kanton ein Burka-Verbot erlassen.
Es ist weiterhin umstritten, ob Kopftuch- und Burkaverbote in der Schweiz überhaupt mit der Verfassung vereinbar sind. Diese garantiert eine freie Religionsausübung.