Politiker verurteilen den Angriff auf ein Flüchtlingsheim in Dresden für unbegleitete minderjährige. Sie möchten Gewalt gegen Schutzbedürftige nicht hinnehmen.
Der sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth hat den Angriff auf ein Flüchtlingsheim für unbegleitete minderjährige in Dresden verurteilt. „Wir können es nicht hinnehmen, dass Personen planvoll mit Gewalt gegen andere Menschen und vor allem Schutzbedürftige vorgehen. Es ist gut, dass unser Staatsschutz rasch und effektiv gehandelt hat“, sagte der CDU-Politiker am Montag.
Auch Intergrationsministerin Petra Köpping (SPD) verurteilte die Attacke: Wer wehrlose Kinder und Jugendliche angreife, der stelle sich außerhalb unserer Gesellschaft. „Wir müssen uns mit allen Mitteln gegen diesen Hass und Verrohung stellen und gemeinsam den gesellschaftlichen Zusammenhalt unserer Gesellschaft stärken“, unterstrich Köpping.
In der Nacht zum Sonntag hatten Maskierte sechs Glasscheiben an der Rückseite des Flüchtlingsheim im Stadtteil Klotzsche vermutlich mit Holzknüppeln eingeschlagen. Während der Fahndung fielen der Polizei drei Männer auf, die sich in der Nähe des Tatortes versteckten. Während der Ermittlungen erhärtete sich der Tatverdacht gegen einen 20-Jährigen und seinen 21-jährigen Begleiter. Wohnungen wurden durchsucht und Beweismittel sichergestellt.
„Die Ermittlungen laufen, Haftbefehle wurden nicht erlassen“, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Der Sachschaden beläuft sich den Angaben zufolge auf rund 1200 Euro.
2018 hat es bundesweit 813 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben. Die Zahl der Verletzten lag bei 54. Dabei sind 48 Moscheen Ziel von islamfeindlichen Angriffen gewesen. 2017 verzeichneten Behörden 1075 islamfeindliche Straftaten mit insgesamt 32 verletzten. Die Bundesregierung verwies darauf, dass die endgültigen Zahlen noch höher liegen dürften.
Bei fast allen Straftaten gehen die Behörden davon aus, dass es sich bei den Tätern um Rechtsextremisten handelt. Es sei dabei um Nazischmierereien, Drohbriefe, Beleidigungen, Sachbeschädigung und Volksverhetzung gegangen. Über die Höhe des Schadens konnte das Ministerium keine Angaben machen. (dpa, iQ)