Muslimfeindlichkeit

„Wenn ihr Schweden nicht verlässt, werden eure Kinder sterben“

Der islamische Kulturverein in Göteborg hat einen Drohbrief erhalten. Im Brief wird damit gedroht, dass in 26 Tagen Moscheen angegriffen und Muslime ermordet werden – darunter auch Kinder.

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2019
Polizei in Schweden (c)shutterstock, bearbeitet by iQ
Polizei in Schweden (c) shutterstock, bearbeitet by iQ

In Schweden wurde ein Drohschreiben an den islamischen Kulturverein in Trollhättan bei Göteborg geschickt. In dem Brief heiße es, dass in 26 Tagen Moscheen angegriffen und Muslime ermordet werden – darunter auch Kinder. Das Schreiben gab Anlass zur Sorge, weshalb die Kindertagesstätte in dem Verein für unbestimmte Zeit geschlossen wurde.

„Wenn ihr Schweden nicht verlässt, werden eure Kinder sterben“, soll es in dem Brief zudem heißen. „Die Polizei muss uns beschützen“, so der Vorstandsvorsitze des islamischen Kulturvereins Shadi Mansor, gegenüber schwedischen Medien. Laut Mansor sei es eine schwerwiegende Bedrohung und müsse von der Polizei ernst genommen werden. „Wir können uns nicht schützen. Die Polizei muss uns beschützen, wir können nur die Tür schließen.“ so Mansor weiter. 

Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen

Die Polizei in Schweden habe zwar die Ermittlungen aufgenommen, jedoch sei es noch zu früh, um sich zu dem Vorfall äußern zu können, so ein Polizeisprecher gegenüber schwedischen Medien. Eine Untersuchung des Drohschreibens sei eingeleitet worden.  Laut türkischen Medien wurde der islamische Kulturverein nicht das erste Mal Opfer eines Angriffs.

2017 sei der Gebetsraum durch Unbekannte in Brand gesteckt worden. Auch dort sei die Polizei zunächst nicht von rechtsextremen Tätern ausgegangen. Man prüfe laut Polizei nun eine Verbindung zwischen dem Brandanschlag und dem Drohbrief.

Anstieg von islamfeindlichen Übergriffen

Immer wieder werden in Schweden Moscheen Opfer von Angriffen und Anschlägen. Generell beklagen Muslime in Schweden einen erheblichen Anstieg an rassistischen und islamfeindlichen Übergriffen. Eine Studie der schwedischen Uppsala-Universität aus dem Jahr 2017 hatte gezeigt, dass islamfeindliche Angriffe auf Moscheen im Vergleich zum Vorjahr um das zehnfache angestiegen sind.

Zuletzt sind im Februar vor der Mahmood-Moschee in der schwedischen Stadt Malmö mehrere Schüsse gefallen. Drei Fenster des Moscheegebäudes wurden durch die Schüsse beschädigt, wie die Polizei später bestätigte. Nach Angaben des staatlichen Fernsehsenders SVT wurde während des Angriffs auf die Moschee aber niemand getötet oder verletzt.

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Erst mal die Mordaufrufe und HassTiraden auf "Ungläubige " aus Eurem ' heiligen' und ' edlen' Buch restlos streichen, ihr lieben Moslims. Erst danach habt Ihr das Recht, HassTiraden und Morddrohung Anderer zu kritisieren. Ich habe gelesen, dass China helfen will, den Ton des Korans künftig menschlich zu gestalten. Gute Idee, von den Chinesen. Gruss, Kritika
26.12.19
12:49
Ute Fabel sagt:
In dem von der Aufklärung geprägten schwedischen Strafrecht wird durch einen solchen Drohbrief der Straftatbestand der gefährlichen Drohung verwirklicht. Die Opfer können sich darauf verlassen, dass die Täter von der Polizei konsequent verfolgt und vor Gericht gestellt werden, sobald sie ausgeforscht sind. In Rechtsordnungen, die von der islamischen Scharia geprägt sind, werden hingegen durch das staatliche Strafrecht Andersdenkende nicht geschützt, sondern Nichtmuslime rassistisch verfolgt. Raif Badawi wurde für seine Meinung, dass alle Religionen gleichwertig seien, in Saudi Arabien zu hunderten Peitschenhieben und einer jahrelangen Haft verurteilt. Das unterscheidet europäische Rechtsstaaten von islamischen Religionsdiktaturen!
26.12.19
14:36