Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um Ihsân. Im Koran hieße es, dass Allah mit den Muhsinûn sei. „Muhsin“ sei jemand, der Ibâdas mit dem Bewusstsein verrichte, dass Allah ihn sehe. Wer sich Allahs Gegenwart vor Augen führe und dadurch zu Ihsân gelange, werde auch alle anderen Taten auf beste Weise zu gestalten versuchen. Jeder müsse sich bewusst machen, dass Allah jederzeit mit ihnen sei und erwarte, dass sie ihr Tun auf die beste Art und Weise ausführen.
Ihsân sollte vor allem auch die Beziehung zu den Eltern bestimmen. An vielen Stellen des Korans fordere Allah danach auf, Eltern Güte zu erweisen. Nach unserem Bekenntnis zum Tawhîd komme die gute Behandlung der Eltern. Wenn das Paradies und die Zufriedenheit Allahs erwünscht sei, sollte man immer wieder vor Augen führen, dass Allah gegenwärtig sei. Daher sollte man das Leben und alle Handlungen und Beziehungen in diesem Bewusstsein gestalten. So könne jeder den Ihsân erlangen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Basmala. Sie bedeute: “Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen!” Die Basmala werde am Anfang aller legalen und bedeutenden Dinge aufgesagt. Mit der Basmala wolle man Allah dem erhabenen gedenken. Sie gehöre zu den ersten offenbarten Versen und sei eines der Symbole des Islams. Genauso wie das Glaubensbekenntnis und das Bekenntnis der Einheit. Die Basmala bedeute Zuversicht, Hingabe und Zuflucht in die unendliche Barmherzigkeit und Gnade Allahs. Sie formiere die Sicht des Islams auf die Schöpfung, Erkenntnis und Werte. Für das Gottesdienst verleihe sie dessen Bedeutung.
Mit der Basmala beginne man eine Sache nicht in seinem eigenen Namen, sondern nur im Namen des erhabenen Allahs und beabsichtige dadurch das Wohlwollen Allahs zu erlangen. Empfohlen sei die Basmala vor allem in folgenden Situationen: Beim Verlassen des Hauses; Beim Eintritt in die Moschee; Beim Verlassen der Moschee; Am Anfang der Gebetswaschung; Beim Beginn des Gebets; Beim Bittgebet; Vor dem Essen und Trinken; Beim Schlachten von Opfertieren; Bei Beerdigung eines Leichnams; Wenn man sich ins Bett legt; Wenn man aufsteht; Sogar vor dem Beischlaf bei verheirateten Paaren. Zusammenfassend sei die Basmala der Schlüssel für alles Gute. Alles, was ohne Basmala begonnen werde, sei segenslos und erfolglos.
In der Freitagspredigt des Verbands der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Einnahme Mekkas. In den vergangenen Tagen wiederholte sich der Jahrestag der Einnahme von Mekka durch die Muslime. Nach dem unsäglichen Leid und die Entbehrungen, denen die Muslime in den Jahren in Mekka ausgesetzt waren, mussten einige der dort ansässigen Muslime nach Abessinien auswandern. Später wanderten die Muslime nach Medina aus und verließen Mekka. Da die Mekkaner weiterhin die Muslime bedrängten und angriffen, mussten sie sich dem Kampf stellen. So kam es in den folgenden Jahren zu verschiedenen Auseinandersetzungen, wie die Schlachten bei Bedr und Uhud und der sogenannte Grabenkrieg in Medina.
Somit sei der Sieg über die Mekkaner und die Einnahme Mekkas „Fethu’l-Futûh“, also der wichtigste aller Siege. Tatsächlich, kam bei der Eroberung Mekkas niemand gewaltsam um. Nicht der Ort sollte eingenommen, sondern die Herzen der Menschen. Sie sollten für den Islam gewonnen werden. Selbst die gefangen genommenen Feinde des Islams wurden begnadigt. Das Wichtigste aber sei die Rückführung der Kaaba zu ihrer ursprünglichen Bestimmung.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.