Islamiq

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um Schamlosigkeit. Schamhaftigkeit, also Hayâ, sei ein essenzieller Teil des Islams. Sie zähle zu den Tugenden, die es zu bewahren gilt. Leider verliere sie aber immer mehr an Wert. Eines der Gründe hierfür könnte das Internet sein. Dank des Internets komme man allerlei nützliche Informationen. Zugleich habe man aber auch Zugriff auf schädliche Inhalte. Statistiken zeigten, dass jede vierte Suchmaschineneingabe zu freizügigen und pornografischen Seiten führe. Und leider würden diese auch von muslimischen Internetnutzern besucht. Heute kämen Kinder durchschnittlich im Alter von zehn Jahren in Kontakt mit solchen Inhalten. Einer Studie zufolge sei jeder zehnte abhängig von Online-Pornografie.

Bei Menschen mit einer Pornografie-Sucht komme es auch zu körperlichen Beeinträchtigungen, die zu Eheproblemen führe. Außerdem schade Schamlosigkeit und Freizügigkeit dem Menschen nicht nur im Diesseits, sondern auch im Jenseits. Wer unter einer solchen Sucht leide, sollte sich helfen lassen und Allâhs nähe suchen und Ihm darum bitten, von ihr loszukommen. Demnach sollte man sich ein gutes Umfeld schaffen, das einen stützt und zum Guten führt. Gleichzeitig sollte man sich darum bemühen sich mit Nützlichem zu beschäftigen.

Dankbarkeit

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Dankbarkeit. Der Mensch sei das ehrenhafteste Wesen auf Erden. Allâh habe dem Menschen diese besondere Bedeutung beigemessen. Deshalb ehrte uns Allâh auch mit zahllosen materiellen und spirituellen Gaben. Er sei hinsichtlich Seiner Großzügigkeit unvergleichlich. Seine Gaben seien unzählbar und unendlich. Er schenkte dem Menschen alle Dinge: Wasser, Speisen, technische Produkte, sowie Kleidung. Unsere Augen, Ohren, Herzen, Hände, Füße, unser Verstand und unsere Gesundheit – alles seien Geschenke und Gaben Allâhs.

Der Dank an Allâh dafür sei definitiv zu wenig. Allâh möchte eigentlich nur, dass man sich Ihm aufrichtig zuwende. Dass seine Gaben wertgeschätzt werden. Er möchte, dass man Ihm danke und Ihn anbete. Der Prophet Muhammad (s) beschreibe Dankbarkeit als eine der Haupteigenschaften eines Gläubigen. Somit stelle Dankbarkeit eine bewusste Dienerschaft dar. Eigentlich sei Dankbarkeit ein Lebensstil. Die moderne Welt gebe den Menschen Selbstsucht, Habgier und unkontrollierte Konsumgüter. Das widerspreche gänzlich den ethischen und sozialen Werten des Islam. Sie beeinträchtige die Frömmigkeit negativ. Die Erlösung davon und Überwindung dieser Probleme sei nur so möglich, wenn ethische Grenzen des Islam beachtet würden.

Âdâb

In der Freitagspredigt des Verbands der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um Âdâb, die Verhaltensregeln. Auch beim Essen und Trinken gäbe es diese. Einige wichtige Verhaltensweisen, die sich ein jeder Muslim beim Essen und Trinken zu eigen machen sollte, sei vor dem Essen “Bismillâh” zu sagen. Die Basmala vor dem Essen sei Zeichen und Grund für Segen und Fülle im Leben und im Haus des Muslims.

Es gehöre zur Sunna des Propheten (s) mit der rechten Hand zu essen. Die rechte Hand solle für gute und saubere und die linke Hand für schmutzige und unreine Dinge eingesetzt werden. Darüber hinaus gehöre es sich für einen Muslim keine Essensreste stehen zu lassen; auch nicht an Löffel und Gabel. Andernfalls wäre dies Israf (Verschwendung) und Respektlosigkeit gegenüber den Gaben Allâhs. Auch sollte der Mensch beim Trinken von Wasser und anderen Getränken darauf achten langsam zu schlucken und zwischendurch Luft zu holen. Dies sei ein Verhalten, das sowohl zur Sunna gehöre und gut für die Gesundheit sei.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.