Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um die Privatsphäre der Familie. Die Familie bilde das Fundament der Gesellschaft. Gleichzeitig sei sie Ausdruck der menschlichen Natur. Es sei wichtig die Privatsphäre der Familie zu bewahren, da sie den Rahmen für Werte wie Liebe und Treue innerhalb der Familie bilde. Leider werde sie insbesondere durch soziale Medien immer öfter verletzt. Der Islam lehre, das Zuhause so zu schützen, wie die Kaaba geschützt wird.
Im Koran hieße es, dass man sicher sei, wenn man sie betrete. Es liege somit in der Verantwortung aller Familienmitglieder, den Familienfrieden zu sichern. Wer die Privatsphäre der Familie missachtet oder sogar intime Details auf sozialen Medien teilt, schade damit der ganzen Familie. Es gehöre sich nicht, das Privatleben anderer zu verfolgen, auch wenn es öffentlich geteilt und für jedermann zugänglich sei. Es sei sogar eine Sünde. Die Privatsphäre der Familie werde am Besten im Rahmen der durch den Koran und die Sunna festgelegten Maßstäbe geschützt.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert den Tod und das Jenseits. Es gäbe folgende Realität: Bisher konnte kein einziger Mensch dem Tod entkommen. Der erhabene Allah teile diese Realität im Koran, dass wo immer man auch sei, der Tod jeden einholen würde. Somit werde jede Seele den Tod kosten. Denn von Allah käme man, und zu Ihm kehre man zurück, hieß es im Koran. Zu den sechs Glaubensgrundlagen gehöre auch der Glaube an das Jenseits. Dort werden die weltlichen Taten erwidert. Entsprechend dessen folge Belohnung oder Bestrafung. Niemandem werde Ungerechtigkeit widerfahren.
Der Mensch verdränge das Jenseits, neige zum Diesseits und habe eine Abneigung gegenüber dem Tod. Der Tod, das Jenseits und der Tag des Gerichts falle Menschen nicht in den Sinn. Manchmal lebe man so als ob man nie sterben würde. Doch man solle den Tod, das Jenseits und den Tag des Gerichts ständig in Erinnerung halten. Dazu sollte man sich von Sünden und Verbotenem fernhalten. Im Gegensatz dazu stehen Wohltaten und Mildtätigkeit. Es gäbe den Tod, das Jenseits, den Tag des Gerichts, die Waage (der Taten: Mizan), die Brücke (Sirat), das Paradies und die Hölle. Der Mensch müsse sich selbst in Rechenschaft ziehen bevor er in Rechenschaft gezogen werde.
In der Freitagspredigt des Verbands Islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Wertigkeit des Menschen, die sei anhand seiner Takwâ (Ehrfurcht vor Allah) messbar. Kein Mensch habe die Möglichkeit, selbst zu entscheiden über Vater und Mutter und über Rasse und Hautfarbe. Dies sei außerhalb seines Wirkungsbereiches und daher kein Grund, um daraus Wertigkeit zu schöpfen oder deswegen getadelt zu werden.
Aus diesem Grund sei der Wert, den Allah ihm beigemessen, hat in folgendem Vers erklärt: “O ihr Menschen, Wir haben euch erschaffen als Mann und Frau. Auf dass ihr einander erkennen möget haben wir euch zu Völkern und Stämmen gemacht. Vor Allâh ist von euch der Angesehenste, welcher die meiste Takva (die meiste Ehrfurcht vor Allâh) hat.” (Sure Hudschurat, Vers 13)
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.