Einsicht nach Protesten

FIFA erlaubt religiöse Kopfbedeckungen auf dem Fußballplatz

Die FIFA hat nach Diskussionen und einer Testphase Kopfbedeckungen religiöser Art, wie das muslimische Kopftuch oder den Turban, erlaubt. Vorausgegangen war ein Eklat im Jahr 2011, bei der die iranische Frauenfußball-Nationalmannschaft disqualifiziert worden war.

04
03
2014

Sie weinten und konnten es kaum fassen. Sie knieten auf den Rasen und einige stampften mit ihren Händen auf den Boden. Während die Nationalhymne des Iran gespielt wurde, wurden die Spielerinnen in ihrer Resignation von den Medien aufgenommen und fotografiert. Die Bilder gingen um die Welt.

Der Schiedsrichter wertete im Jahr 2011 das Qualifikationsspiel gegen Jordanien mit 0:3 gegen die iranische Frauenfußball-Nationalmannschaft. Die Iranerinnen waren disqualifiziert worden, weil die Spielerinnen Kopftücher trugen. Alle weiteren Qualifikationsspiele wurden mit 0:3 gegen Iran gewertet. Die Mannschaft konnte nicht an den Olympischen Spielen in London 2012 teilnehmen.

Kritik an der FIFA

Die FIFA steht seitdem in der Kritik. Trotz internationaler Proteste wurde beim Iran keine Ausnahme gemacht. Das Reglement sah streng vor, dass Kopfbedeckungen nicht erlaubt waren, wenn sie Hals und Ohren bedeckten. Doch der Fall erregte die Gemüter. Sollte nicht die sportliche Leistung der Spielerinnen zählen und nicht das, was auf dem Kopf ist?

Der Vorfall führte auch andernorts zu Diskussionen darüber, ob Mädchen überhaupt mit Kopftuch Fußball spielen sollten. Die FIFA hatte mit ihrem strengen Reglement den Muslimen in aller Welt und auch den Frauenrechtlicherinnen vor den Kopf gestoßen. Sportlerinnen wurden ausgegrenzt, wegen ihrer Religion.

Umdenken – auch dank der UNO

In der Folge führte der Unmut zu einem Umdenken. Noch im Jahr 2012 wurde testweise das Kopftuch beim Fußballspielen durch die FIFA erlaubt – nach Protest und Aufforderung der Vereinten Nationen. In weiteren Kommentaren und Diskussionen wurde das Für und Wieder durch die International Football Association Board (IFAB) diskutiert.

Nun wurden nach einer zweijährigen Testphase neue Reglements beschlossen. Das Kopftuch ist seit Anfang März, ebenso wie der Turban bei Sikhs, offiziell kein Hindernis für das Fußballspielen. Die IFAB-Funktionäre machten allerdings zur Bedingungen, dass die Kopfbedeckungen zum sportlichen Outfit passen. Das war bei den Iranerinnen sowieso der Fall.

Leserkommentare

sabine sagt:
jetzt fehlt nur noch, dass die trikotgosen die knie bedecken.
06.03.14
7:34