Nach jahrelanger Arbeit wurde das erste Islamische Museum in Australien eröffnet. Es will den Besuchern die Islamische Kunst und Lebenskultur zum Greifen nahe bringen und wirbt für gegenseitiges Verständnis füreinander.
Etwa 360.000 Muslime leben in Australien, 180.000 von ihnen sind dort geboren. Trotzdem ist der Islam auf dem kleinsten Kontinent der Welt ein weitestgehend unerforschtes Feld. Dabei kann Australien auf eine lange Geschichte mit dem Islam zurückblicken. Die ersten Muslime kamen schon vor der europäischen Besiedlung des Kontinents an. Sie waren indonesische Geschäftsmänner, die gute Freundschaften mit den Aborigines (den Ureinwohnern Australiens) pflegten.
Eine Handvoll gut ausgebildeter Muslime wollte diese gemeinsame Geschichte bekannter machen und den Australiern den Islam näherbringen. Aus dieser Idee heraus entwickelte sich das Konzept für das „Islamic Museum of Australia“.
Am 3. März 2014 wurde das Projekt in Thornbury, einem Vorort von Melbourne eröffnet. Das Museum wird von einer Non-Profit-Organisation, die sich im Mai 2010 zusammenschloss, getragen. Museumsgründer und Unterstützer ist die Familie Fahour, allen voran die Brüder Ahmed und Moustafa Fahour, bekannte Gesichter und erfolgreiche Manager in Australien.
Museum wirbt für gegenseitiges Verständnis
Das Museum will einerseits den historischen Bezug Australiens zum Islam rekonstruieren, andererseits ein Fenster zu einer außergewöhnlichen Welt sein, die vielen Australiern noch unbekannt ist. Die Ausstellungen im Museum sollen Besuchern einen Einblick in die islamische Kunst und Architektur geben.
Das Islamic Museum of Australia beherbergt insgesamt fünf Dauerausstellungen und eine Gastausstellung. Unter anderem werden verschiedene Exponate und Sammlungen in den Ausstellungen „Islamische Kunst“ und „Islamische Architektur“ gezeigt. In einer Galerie über „die Geschichte der Muslime in Australien“ werden auch zeitgenössische Werke von australischen Muslimen gezeigt. Der Bereich „der Islamische Glaube“ soll dem Besucher den islamischen Glauben näherbringen und einen Einblick in den Alltag von Muslimen gewähren. Im Bereich „Beitrag der Muslime zur Zivilisation“, wird gezeigt, mit welchen Erfindungen Muslime zur modernen Zivilisation beigetragen haben. Die Gastausstellung soll abwechselnd mit verschiedenen Islamischen Museen aus Malaysia, Qatar oder London organisiert werden.
Für das leibliche Wohl der Besucher ist zudem im Museumscafé gesorgt. Dort trifft die australische Küche auf Spezialitäten des Nahen Ostens. Diese Symbiose zeigt sich auch in der Architektur des Museumsgebäudes. Sie beinhaltet Designelemente aus beiden Kulturräumen.
Das Museum soll vor allem eine Möglichkeit für Schulklassen bieten, sich über den Islam interaktiv und vielseitig zu informieren. Laut Moustafa Fahour ist dies eine Lücke, die geschlossen werden muss. Damit könne auch die kulturelle Vielfalt Australiens in den Vordergrund gerückt werden.