Internationaler Tag der Frau

Diskriminierung und Gewalt überwinden

Die Frauenjugendorganisation der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş und der Bund der muslimischen Frauen haben sich anlässlich des Internationalen Tags der Frau zu Wort gemeldet. Sie fordern ein stärkeres Engagement gegen Gewalt und Diskriminierung.

08
03
2014
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Heute ist der Internationale Tag der Frau. Auch muslimische Frauenorganisationen haben sich anlässlich des Tages zu Wort gemeldet. Sie machen sich für die Stärkung von Frauen und einem Ende von Gewalt und Diskriminierung stark.

Innere Stärke als beste Gegenwehr gegen Gewalt

Die Vorsitzende der Frauenjugendorganisation der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Fatma Gencal, erklärte anlässlich des Internationalen Tags der Frau, dass man noch einmal verstärkt alle Mädchen und Frauen dazu aufrufe, „ihre Stimme gegen jede Art von Ungerechtigkeit und Gewalt zu erheben.“

Gencal verwies in diesem Zusammenhang auf eine aktuelle Studie der Europäischen Agentur für Grundrechte (FRA) wonach jede dritte Frau in Deutschland und in Europa bereits Opfer von Gewalt wurde. Die Zahlen seien erschreckend und besorgniserregend, so Gencal, weil vor allem gerade junge Frauen immer häufiger Opfer seien und aus Scham schweigen würden. Es stelle sich die Frage, wie man diesen Teufelskreis durchbrechen könne.

Als islamische Frauenjugendorganisation sehe man die eigene Aufgabe darin, junge Mädchen und Frauen über die verschiedenen Projekte und Aktivitäten zu fördern und zu unterstützen, damit diese „zu selbstbewussten und selbstständigen Frauen heranwachsen.“ Man stärke die jungen Mädchen und Frauen darin, sich hohe Ziele zu setzen. „Dabei motivieren wir sie in ihrer Bildung, ihrem Familienleben und ihrer Freizeitgestaltung neue Projekte und Aktivitäten auszuprobieren und so ihre eigenen Stärken zu entdecken. Letztendlich ist die eigene innere Stärke die beste Gegenwehr gegen jede Form von Gewalt“, sagte Gencal.

Muslimische Frau ist in der Gesellschaft angekommen

Auch der „Bund der muslimischen Frauen“ (BDMF) der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) macht auf den Bericht der FRA aufmerksam. Die Ergebnisse zeigten deutlich, wie erschütternd das Ausmaß der Gewalt gegen Frauen sei. „Die Ergebnisse des Berichts beweisen ein weiteres Mal, dass in Bezug auf Frauenrechte noch viele Schritte zu erledigen sind“, erklärte der BDMF. Unter anderem seien die adäquate Vertretung von Frauen auf allen wirtschaftlichen Ebenen und das Gleichheitsprinzip auf dem Arbeitsmarkt (Stichwort Lohngerechtigkeit) immer noch aktuelle Themen.

Anlässlich des Internationalen Tags der Frau kündigte der BDMF an, die Situation der muslimischen Frauen in Deutschland unter dem Motto „emigriert, angekommen – im Aufbruch“ ins Zentrum stellen zu wollen. In Bezug auf die Situation von muslimischen Frauen mit Migrationshintergrund seien in den letzten Jahren durchaus hoffnungsvolle Fortschritte gemacht worden.

„Im Gegensatz zu der weit verbreiteten negativen Wahrnehmung in unserer Gesellschaft, ist die muslimische Frau in der jetzigen Gesellschaft Schülerin, Auszubildende, Studentin, Lehrerin, Professorin, Arbeiterin und Arbeitgeberin, sie ist auch Mutter und Lebenspartnerin und sogar Ministerin. Diese Frauen sind die Kinder und Enkelkinder der ersten Generation. Die muslimische Frau ist in dieser Gesellschaft angekommen und übernimmt gesamtgesellschaftliche Aufgaben“, sagt der BDMF.