Die Zahl der rechtsextremistischen Gefährder ist stark gestiegen. Das ergibt sich aus den aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamtes.
Die Zahl der rechtsextremistischen sogenannten Gefährder ist offenbar stark gestiegen. Das ergibt sich aus Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA), die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Donnerstag) vorliegen.
„Mit Stand vom 18. Februar 2020 waren rund 60 Personen als Gefährder im Bereich Politisch-Motivierte Kriminalität rechts eingestuft“, teilte eine BKA-Sprecherin den Zeitungen mit. Damit verzeichne die Statistik „in den letzten Jahren einen stetigen Anstieg“; seit 2012 haben sich die Zahl der rechtsextremistischen Gefährder „verfünffacht“. Als Gefährder gelten Personen, denen die Polizei schwere Gewalttaten bis hin zu Anschlägen zutraut.
Die am Wochenende verhafteten Polizisten rechte Terrorverdächtige, die offenbar gezielte Anschläge auf Moscheen geplant hatten. Der mutmaßliche Anführer der Gruppe habe vor einer Woche bei einem Treffen im nordrhein-westfälischen Minden seine Pläne skizziert, Muslime beim Gebet anzugreifen, um Chaos auszulösen und so die Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik ins Wanken zu bringen. Das berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf Erkenntnisse der Bundesanwaltschaft.
Demnach wurden zwei Männer mit dem Beschaffen der Waffen beauftragt. Parallel dazu sollten mögliche Anschlagsziele ausgekundschaftet werden. In einem von den Behörden überwachten Gespräch sei kurz nach dem Treffen die Rede von „Kommandos“ gewesen, die angeblich in zehn Bundesländern zuschlagen sollten.
Nach einem bewaffneten rechtsextremistischen Angriff am Mittwoch Abend in Hanau starben wurden zehn Menschen umgebracht. Nach dpa-Informationen sind Hinweise auf eine rechtsterroristische Motivation des Täters der Grund. Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet. In der hessischen Stadt waren am Mittwochabend zehn Menschen an zwei verschiedenen Orten erschossen worden. Stunden nach dem Verbrechen entdeckte die Polizei die Leiche des Rechtsterroristen in seiner Wohnung. Dort fanden Spezialkräfte auch noch eine weitere tote Person. „Aktuell gibt es keine Hinweise auf weitere Täter“, berichtete die Polizei am frühen Donnerstagmorgen auf Twitter. Die Bundesregierung reagierte bestürzt auf das Verbrechen. Die ersten Schüsse fielen den Ermittlern zufolge gegen 22.00 Uhr. (KNA/iQ)