Sabrin Saadi ist die erste Muslimin in Israrel, die den Posten des Polizeileutnants einnehmen wird. Sie will anderen Musliminnen Mut machen.
Sabrin Saadi (28) ist als erste Muslimin Leutnant bei Israels Polizei geworden. Die junge Frau stammt aus dem Beduinendorf Basmat Tabun im Norden Israels, wie Polizeisprecher Micky Rosenfeld am Donnerstag sagte. In der Polizeistation von Kfar Kana nordöstlich von Nazareth habe sie sich bisher vor allem mit jugendlichen Straftätern befasst.
Ein spezieller Kurs solle ihre Fähigkeiten nun noch vertiefen. „Sie wird als Verhörspezialistin Jugendkriminalität bekämpfen und den muslimisch-arabischen Gemeinschaften in Israel helfen“, sagte Rosenfeld.
Die arabische Minderheit in Israel macht rund 20 Prozent der Bevölkerung von neun Millionen aus. Sie hat häufig mit Diskriminierung zu kämpfen. Rechte Politiker stellen Araber in Israel oft als Feinde des jüdischen Staates dar. In arabischen Gemeinden ist die Kriminalität besonders hoch und Einwohner bemängeln oft einen fehlenden Einsatz der Polizei in diesen Ortschaften.
Saadi, die auch bei der Arbeit Kopftuch trägt, hat den Angaben zufolge zu Beginn ihrer Polizeikarriere Drohungen über soziale Medien bekommen. Es gebe Personen, denen es missfalle, eine Muslimin in Polizeiuniform zu sehen, sagte sie nach Polizeiangaben. „Weil ich religiös bin, würden sie mich lieber als Hausfrau sehen.“ Die junge Frau mit dem offenen Lächeln lässt sich von den Problemen jedoch nicht entmutigen. „Meine Botschaft an andere gläubige Musliminnen ist: Ihr könnt euch beweisen und euch gleichwertig fühlen!“ (dpa, iQ)