In Bielefeld wurde eine 20-jährige Muslimin von einem Unbekannten islamfeindlich beleidigt und bespuckt. Außerdem habe er versucht ihr das Kopftuch runterzureißen.
Am Donnerstagabend wurde die Muslimin Ayşe Irem K. Opfer eines islamfeindlichen Angriffs in Bielefeld. Nach einer Veranstaltung war sie auf dem Weg zu ihrem Auto, welches sie hinter dem Bahnhof geparkt hatte. Ein unbekannter älterer Mann hatte die 20-jährige Studentin auf dem Weg zu ihrem Auto rassistisch beleidigt und bespuckt.
Gegenüber IslamiQ erzählt Ayşe Irem, dass der Mann ihr den Weg zum Auto versperrt habe und sie nicht durchlassen wollte. Auf die Frage, ob sie ihn durchlassen könne, hätte der Mann der jungen Muslimin auf die linke Schulter gespuckt und mit rassistischen Parolen wie „Kopftuchschlampe“ beleidigt.
„Ich stand unter schock und habe dann angefangen zu lachen und wollte einfach vorbei gehen, doch der Mann hat mich nicht vorbeigehen lassen und mich nur gefragt, wieso ich denn lachen würde“, so die junge Studentin. Dabei sei der Täter der 20-jährigen Muslimin sehr nah gekommen und habe versucht, ihr das Kopftuch herunterzuziehen. „Ich wollte einfach nur weg und habe mich aus der Situation befreien können. Ich bin dann zu meinem Auto gerannt und weggefahren“, erzählt Ayşe Irem weiter.
Am Freitagmorgen habe sie dann bei der Polizei Bielefeld eine Anzeige wegen Körperverletzung und Beleidigung gegenüber unbekannt erstattet. Auf Anfrage von IslamiQ teilte die Pressestelle der Polizei Bielefeld mit, dass der Sachverhalt bei der Polizei angezeigt wurde und beim Staatsschutz bearbeitet werde. Aufgrund des laufenden Ermittlungsverfahrens könne darüber hinaus keine weiteren Informationen mitgeteilt werden.
Die Kriminalpolizei in Nordrhein-Westfalen hat seit 2018 deutlich steigende Zahlen an mutmaßlich politisch motivierten Angriffe gegen Muslime registriert. Von 2017 bis 2019 wurden insgesamt 75 Attacken auf Muslime oder ihre Einrichtungen erfasst. Die islamfeindlichen Angriffe haben sich seit 2018 von 15 auf 42 fast verdreifacht. Dabei hatte man 16 Tatverdächtige ermittelt können – die weitaus meisten mit ausschließlich deutscher Staatsbürgerschaft und rechter Gesinnung.