Kriegswaffen, Munitionen, Nazi-Symbole. Ermittlern aus Brandenburg ist ein Schlag gegen rechtsextremistische Waffenhändler gelungen.
Ermittlern in Brandenburg ist ein Schlag gegen rechtsextremistische Waffenhändler gelungen. Über 30 Lang- und Kurzwaffen sowie verschiedene Kriegswaffen konnten bei mehreren Durchsuchungen sichergestellt werden, wie die Polizei am Montag mitteilte. Vorausgegangen war ein Hinweis des österreichischen Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung zum Verkauf von zwei russischen Maschinenpistolen an einen Brandenburger. Festgenommen wurde zunächst niemand. Die Ermittlungen dauerten an, hieß es.
Bei dem Versuch eines 56-Jährigen aus dem Landkreis Märkisch-Oderland, Munition an einen 27-Jährigen aus dem Landkreis Oder-Spree zu verkaufen, hatten Ermittler bereits Anfang März eingegriffen. Bei der Durchsuchung von Wohnungen und Fahrzeugen stellten sie den Angaben zufolge insgesamt 28 Waffen sowie Munition sicher. In der Wohnung des 27-Jährigen stießen die Einsatzkräfte demnach zudem auf Nazidevotionalien, darunter einen Reichsadler mit Hakenkreuz und einen Aschenbecher mit SS-Ruhnen.
Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) sprach von einem großen Erfolg der Brandenburger Sicherheitsbehörden und einem guten Beispiel der internationalen Zusammenarbeit. Mit Blick auf die sichergestellten Waffen und NS-Devotionalien sagte er, eine rechtsradikale Gesinnung der Täter sei durchaus naheliegend. „Wir werden nicht zulassen, dass sich radikale Geister mit Waffen eindecken. Da kennen wir kein Pardon“, betonte der Innenminister.
Die politisch motivierte Kriminalität in Brandenburg ist auf dem höchsten Stand seit der Erfassung der Fallzahlen im Jahr 2001. Wie das Innenministerium mitteilte, stieg sie im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um 52,5 Prozent. Demnach konnte man im Jahr 2019 in Brandenburg 2978 Delikte registrieren. Im Jahr 2018 waren es 1562 Fälle.
Bei politisch rechts motivierter Kriminalität wurden im vergangenen Jahr 1932 Fälle erfasst – das sind 370 Fälle mehr als im Vorjahr. Die links motivierte Kriminalität nahm im Vergleich zum Jahr 2018 deutlich um 345 auf 535 Fälle zu. (dpa/iQ)