Verschwörungstheorien

Corona-Krise: Forscher rechnet mit mehr Gewalt

In Zeiten der Corona-Krise werden viele Verschwörungstheorien verbreitet. Der Konfliktforscher Professor Andreas Zick warnt vor der steigenden Gewalt gegenüber Minderheiten.

26
03
2020
Leere Regale in Zeiten von Corona © Shutterstock, bearbeitet by iQ.
Leere Regale in Zeiten von Corona © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Der Bielefelder Konfliktforscher Andreas Zick sieht wegen der Einschränkungen im Zuge der Corona-Krise ein erhöhtes Risiko von Gewalttaten. „Die Konflikt- und Gewaltforschung rechnet in Krisenzeiten mit solcher Gewalt, die sich vor allem gegen vermeintlich Schwächere richtet“, sagte er dem „Westfalenblatt“ (Montag): „Wir müssen sie ernst nehmen, und sie kann zunehmen, wenn die Krise sich verschärft und die Stresssituation durch die eingeschränkten Freiheiten das Erregungs- und Aggressionsniveau bei jenen steigert, die eh schon aggressiv gestimmt sind.“

Außerdem bietet das Corona-Virus Verschwörungstheoretikern und Rechtsextremen ein optimales Betätigungsfeld, sagte der Konfliktforscher Andreas Zick. Man müsse davon ausgehen, dass die Szene die derzeitige Verunsicherung in der Coronakrise ausnutze und versuche ihre Ideologien zu verbreiten. „Es ist ein soziales Phänomen. Wo die einen anderen helfen, versuchen andere ihren eigenen Vorteil zu sichern“, so der Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld.

„Menschen müssen aufpassen, nicht aggressiver zu werden“

Auch in und nach der Wirtschafts- und Finanzkrise sei nach Analysen der Gewaltforschung die Menschenfeindlichkeit gestiegen, so Zick weiter: „Wir wissen aus der Forschung, dass im Auslauf der Krisen der Konkurrenzkampf wieder losgeht und dann Gruppen verdrängt werden.“ Beispielsweise nähmen viele das Elend der Geflüchteten an der griechisch-türkischen Grenze derzeit leichter hin. „Wir gewöhnen uns vielleicht an härtere Maßnahmen. Wir müssen aufpassen, nicht autoritär und aggressiv zu werden.“

Corona-Krise: Hamsterkäufe als Panikreaktion

Die verbreiteten Hamsterkäufe erklärte Zick als Panikreaktion auf eine sich ausbreitende Verunsicherung: „Schwer verunsicherte und ängstliche Menschen neigen dazu, nur noch Informationen zu verarbeiten, die in ihr Weltbild passen.“ Wenn man dann fest daran glaube, dass es bald nichts mehr zu kaufen gibt, erzeuge die Panik weiteren Stress: „Panik erzeugt einen Wahrnehmungstunnel, und dann orientieren sich panische Menschen an panischen Menschen und Panikinformationen.“ (KNA, iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Falls es so ist, dass wir hier das Zurückhalten von noch mehr Menschen der Kopftuch-Ideologie leichter hinnehmen - wie der Artikel behauptet - ist dies wohlmöglich der Grund: Muslims , die wir bereits hineingelassen haben, benehmen sich dermassen undankbar, und feindselig - - Die Prozesse wegen Mord - und Massenvergewaltigung laufen noch - - dass ihre Religion / Ideologie an der aller unterste Stelle der Sympatie skala aller Religionen liegt. Noch mehr Muslims bedeutet noch mehr Kopftücher noch mehr Minaretten, die das friedliche, traditionelle Dorfsbild verschandeln noch mehr Kopftuch- Burka- Burkini-Prozesse. Das alles ist der Deutschen Bevölkerung nicht zu vermitteln. Gruss, Kritika
26.03.20
20:07
Johannes Disch sagt:
Was der Konfliktforscher Andreas Ziek hier prognostiziert, das ist eine Binse.
26.03.20
21:08
Dilaver Çelik sagt:
In einer Gesellschaft, die leicht in Todesangst versetzt werden kann, möchte ich mir nicht vorstellen, was wäre, wenn das Ende der Welt bevorstünde. Ohne die Sicherheitsmaßnahmen sowie die individuelle Verantwortung in der aktuellen Krise klein zu reden. Wenn Corona tatsächlich geplant ist wie oft behauptet, dann müssen die Planer ausfindig gemacht und ins Gefängnis gesteckt werden. Es ist nämlich ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, aus Macht- und Profitgier mit der Gesundheit oder gar mit dem Leben von Menschen zu spielen.
27.03.20
5:16
Ethiker sagt:
"friedliche, traditionelle Dorfsbild ". Selten so eine dreiste Lüge gehöhrt. In Dörfern finden Vergawaltigungen und Sexuelle Belästigungen in Familien statt, Dorfstreitereien die von Mord bis Suizid reichen, Ehebrüche hier und da, Erbstreitigkeiten, Schlägereien auf Dorffesten etc. Das gehöhrt auch zur Tradition. Erzählen sie mal hier keine Märchen von der Idylle !
27.03.20
18:19