Der Islamrat nimmt nach vier Jahren wieder an der Deutschen Islam Konferenz teil. Das neue gemeinsame Programm möchte Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Montag vorstellen.
Der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland wird nach vier Jahren wieder an der Deutschen Islam Konferenz (DIK) teilnehmen. „Der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (IRD) ist kein neuer Teilnehmer, sondern war bereits zu Beginn der DIK vertreten“, teilte das Bundesinnenministerium (BMI) heute in Berlin mit.
Der damalige Innenminister Maiziére hatte dem Islamrat, mit Blick auf laufende Ermittlungen gegen Funktionäre der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), die sich laut Ministerium nun erledigt haben, eine ruhende Mitgliedschaft angeboten. Der Islamrat hatte das Angebot abgelehnt. Auch die einseitige Fokussierung der DIK auf Sicherheitsthemen hatte der Islamrat wiederholt kritisiert.
Die inhaltliche Neuausrichtung der DIK scheint den Islamrat nun umgestimmt zu haben. „Die Ankündigung des Bundesinnenministers, die DIK inhaltlich neu auszurichten, ist begrüßenswert. Und wir sehen uns natürlich in der Verantwortung, diesen Prozess aktiv mitzugestalten, wenn es in Zukunft darum geht, die Partizipation der Muslime auf allen Ebenen zu steigern, das religionsverfassungsrechtliche Modell auch im Umgang mit Muslimen abzubilden und die Einbindung der muslimischen Selbstorganisationen in die etablierten sozialen Trägerstrukturen zu gewährleisten“, erklärte Islamratsvorsitzender Ali Kızılkaya gegenüber IslamiQ.
Laut BMI repräsentiert der Islamrat mit seinen ca. 400 Moscheegemeinden einen großen Anteil der in Deutschland lebenden Muslime. Insgesamt nehmen neun Religionsgemeinschaften und Verbände an der neuen Deutschen Islamkonferenz teil. Das gemeinsame Programm für die kommenden vier Jahre sowie das weitere Vorgehen sollen bei einem Gespräch am kommenden Montag abgestimmt werden, so das Ministerium. (KNA/iQ)