Der Freistaat unterstützt die Islamberatung der Eugen-Biser-Stiftung mit 100.000 Euro. Nun soll das neue Fortbildungsprogramm starten.
Die Islamberatung der Eugen-Biser-Stiftung in München hat eine staatliche Förderung für ein neues Fortbildungsprogramm erhalten. Mit 100.000 Euro unterstützt der Freistaat Bayern nach Auskunft der Stiftung ihr Projekt „Wissen fördern – Kompetenzen stärken“ in diesem und im kommenden Jahr. Angeboten würden nach Bedarf unterschiedliche Formate für Kommunen, Verwaltungsbehörden und Wohlfahrtsverbände zu vier Schwerpunktthemen: Islam in Deutschland und Bayern, Muslimische Lebenswelten in Bayern, Familienleben und Erziehung sowie Brückenbauen. Die Programme sollen im September beginnen, eine Terminvereinbarung sei ab sofort möglich.
Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann (CSU) sei überzeugt, dass „das Projekt einen wertvollen Beitrag für einen noch besseren interreligiösen Dialog und mehr Verständnis über Kulturgrenzen leisten kann“, hieß es.
Die Islamberatung ist ein gemeinsames Projekt der Biser-Stiftung mit der Robert Bosch Stiftung und dem Erlanger Universitätszentrum für Islam und Recht in Europa (EZIRE). Seit Januar 2019 seien mehr als 50 Anfragen von Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Schulen und Kindergärten, Asylhelferkreisen und Einzelpersonen aus Bayern bei der Islamberatung eingegangen.
Im Zentrum der Anfragen stünden vor allem Fragen um die Gestaltung des alltäglichen Zusammenlebens. Konfliktträchtige Themen wie das Kopftuch oder Moscheebaupläne seien dagegen nicht angefragt worden, so eine Sprecherin. Als Themenkomplex habe sich darüberhinaus der Bereich Gesundheit, Pflege und Sterbehilfe herauskristallisiert, den die Islamberatung im kommenden Herbst mit Runden Tischen erarbeiten werde.
Die Themenfelder der Islamberatung in Bayern umfasse Kooperationsmöglichkeiten zwischen kommunalen und muslimischen Akteuren in Arbeitskreisen und Gremien, Teilhabe muslimischer Organisationen an kommunalen Handlungsfeldern, muslimische Kinder und Jugendliche in kommunalen Einrichtungen, muslimsiche Seelsorge, Pflege und Bestattungen, Alter und Gesundheit, Flucht und Migration, Moscheebau und muslimisches Gemeindeleben, Dialogprojekte sowie Jugend- und Bildungsarbeit.
Die Fortbildungen würden sich auf vier Themenschwerpunkte konzentrieren: Muslime in Deutschland und Bayern, Muslimische Lebenswelten in Bayern, Familienleben und Erziehung sowie Brückenbauen. „Dabei wird es darum gehen, Informationen zur muslimischen Heterogenität (islamische Religionsgemeinschaften und Gruppen) zu vermitteln und dabei stets terminologische Aufklärungsarbeit und Einordnungen islambezogener Themen anzubieten“, erklärt die Pressestelle der Eugen-Biser-Stiftung auf Anfrage von IslamiQ.
Das Beratungsangebot der Islamberatung richte sich ausdrücklich auch an muslimische Gemeinden und Organisationen in Bayern. „Das neue geförderte Fortbildungsangebot richtet sich dagegen zunächst ausschließlich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kommunen und Wohlfahrtsverbände, wobei auch diese islamisch-religiös orientiert sein können“, fügte die Sprecherin hinzu. Es werde Basiswissen und Handlungskompetenzen vermittelt, um sie dabei zu unterstützten, konstruktiv und bedarfsgerecht mit muslimischen Organisationen und dem muslimischen Leben in Bayern umzugehen. (KNA, iQ)