Aufgrund einer Bedrohungslage gegenüber Moscheen erhöhte die Polizei Hessen die Sicherheitslage vor Moscheen. Nach aktueller Meldung sei keine Gefährdung mehr gegeben. Moscheen könnten ihren Betrieb wieder aufnehmen.
Nach einem Hinweis auf eine mögliche Bedrohung gegen Moscheen hat die Polizei in Hessen vorsorglich ihre Präsenz erhöht. Es sei am Freitagvormittag ein bundesweiter Hinweis eingegangen, der aber nicht konkret gewesen sei und sich auch auf keinen bestimmten Ort bezogen habe, sagte das Polizeipräsidium Frankfurt am Main. Deshalb habe man zur Vorsicht die Präsenz erhöht, die Moscheen informiert und den Gemeinden empfohlen, keine Gottesdienste oder Veranstaltungen abzuhalten. Heute teilte die Polizei Hessen mit, dass derzeit von keiner Gefährdung mehr ausgegangen werde. Gemeinden könnten ihre Betriebe wieder aufnehmen.
Der Regionalverband der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) Hessen teilte mit, dass sie Informationen über einen möglichen Anschlag auf Moscheen erhalten haben. „Nach den Freitagsgebeten hat die Polizei unsere Gemeinden über die Bedrohungslage aufgeklärt. Zudem hat sie darum gebeten, die Moscheen vorerst zu schließen“, sagte ein Vorstandsmitglied des Regionalverbandes der IGMG. Außerdem werde die Polizei verstärkt vor den Moscheen patrouillieren.
Die Bedrohungslage habe man von Hessen aus eingleitet. Demnach seien alle Bundesländer aktiv und nehmen die Bedrohung ernst, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main gegenüber IslamiQ am Freitag. „Es ist eine abstrakte Bedrohung. Wir wissen nicht wann und an welche Moschee die Bedrohung gerichtet ist“, so der Sprecher weiter. Dennoch sei es eine Bedrohung die ernst zu nehmen ist. Ein Augenmerk liege vor allem auf den stärker besuchten Freitagsgebeten.
Informationen zufolge hatte die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) angekündigt, ihre Moscheen bis Montagmittag zu schließen. Der Sprecher des Koordinationsrates der Muslime (KRM), Burhan Kesici, begrüßte die schnelle Reaktion Moscheen, die sofortige Maßnahmen ergriffen haben. „Die Informationslage ist nicht besonders hoch. Trotz allem ist es wichtig, dass Moscheen ihre Sicherheit erhöhen“, so Kesici weiter. Muslime in Deutschland müssten sich auf solche Stationen einstellen. Immer öfter komme es zu bedrohlichen Situationen.
Ein Sprecher der Polizei in Schwerin sagte, eine entsprechende Warnung vor einer möglichen Bedrohung sei bekannt. Eine Gefahr in Mecklenburg-Vorpommern liege nach derzeitigem Kenntnisstand jedoch nicht vor. Mehrere angefragte Behörden in anderen Bundesländern hatten zunächst keine Informationen zu einem solchen Hinweis.
Zur gestrigen unklaren Gefährdungslage meldete sich heute die hessische Polizei zu Wort. Die mögliche Gefährdung habe sich nicht bewahrheitet. Deshalb, „möchten wir Ihnen heute mitteilen, dass derzeit von keiner Gefährdung mehr ausgegangen wird. Sie können den religiösen Betrieb Ihrer Einrichtungen wiederaufnehmen“, so ein Sprecher der hessischen Polizei. Nichtsdestotrotz halte die Ermittlung der Polizei für die gestrige Gefährdung an. (dpa, iQ)