In Frankreich hat ein Unbekannter in der Nacht auf Sonntag Teile der Fatih-Moschee abmontiert. Die Polizei konnte den Täter kurz darauf festnehmen.
In der Nacht auf Sonntag gegen 02:00 Uhr wurde die Fatih-Moschee der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in Frankreich Albertville Opfer eines Angriffs. Ein Unbekannter zerstörte Teile und Gegenstände der Moschee. Es kam zu Sachschäden. Die Polizei war sofort zur Stelle und konnte den Täter stellen.
Der Vorsitzender der Gemeinde entdeckte den Vorfall auf seinem Smartphone über die installierte Überwachungskamera. „Gestern gegen 02:00 Uhr Nachts sah ich via Live-Übertragung auf meinem Smartphone wie ein Unbekannter in den Innenhof der Moschee eingedrungen ist. Er hat alles zerstört was er zwischen die Finger kriegen konnte“, sagte Engin Seller, Vorsitzender der Moschee. Demnach habe er die Dach- und Regenrinne herausgerissen und auf die Straße geschmissen. Weiter zerstörte der Täter die Pflanzen und Blumentöpfe, Holzverkleidungen und andere Gegenstände.
„Nachdem ich den Vorfall bemerkte, rief ich zunächst Gemeindemitglieder, die in der Nähe der Moschee wohnen, an“, so Seller weiter. Als die Gemeindemitglieder zur Moschee eilten, sahen sie wie eine Person Teile der Moschee auf die Straße schmiss und alarmierten umgehend die Polizei. Kurz darauf nahm die Polizei den Täter fest. Er werde im Juni dem Gericht vorgeführt, wo er sich für die Tat verantworten muss. „Wir hoffen, dass der Täter für die Schäden aufkommen muss“, fügt Seller abschließend zu.
Immer häufiger kommt es zu Moscheeangriffen in Frankreich. Erst letzten Monat hatten Unbekannte die Eingangstür der Moschee des Türkischen Kulturzentrums Saint-Etienne mit rassistischen und islamfeindlichen Sprüchen wie „DIE ARABE C-19″ (dt. Araber sollen am Corona-Virus sterben)“ beschmiert.
Im März dieses Jahres hatte ein bewaffneter Mann vor einer Moschee im Pariser Nordosten das Feuer eröffnet. Dabei hatte er einen Menschen mit zwei Schüssen am rechten Bein schwer verletzt. Der Angreifer, der mit einer Schrotflinte bewaffnet war und ein Helm trug, war nach der Tat mit einem Moped geflohen.
Deutsche Behörden haben im vergangenen Jahr 871 Übergriffe auf Muslime und Moscheen registriert. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der innenpolitischen Sprecherin der Linken-Fraktion im Bundestag, Ulla Jelpke, hervor. 2018 lag die Zahl bei 813 islamfeindlichen Straftaten, darunter 48 Angriffe auf Moscheen.