Rohingya

Besserer Schutz für Muslime in Birma gefordert

Erneut ist es in Rakhine zu Ausschreitungen gegen die Minderheit der Rohingya Muslime gekommen. Ein UN-Gremium forderte nun erneut die Regierung in Birma dazu auf die Rohingya Muslime vor den buddhistischen Extremisten zu schützen.

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03
2014
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Seit 2012 kommt es in Rakhine bei Birma wiederholt zu Ausschreitungen von Buddhisten gegen Rohingya Muslime. Mehrere Hundert Menschen kamen dabei ums Leben, laut UN-Angaben wurden mehr als 100.000 Menschen allein in den letzten 18 Monaten aus ihren Dörfern und ihrer Heimat vertrieben.

Vor der Volkszählung in Birma hat der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) nun erneut die Regierung in Birma zu mehr Schutz für die Minderheit der muslimischen Rohingya aufgefordert. Die Gewalt der vergangenen Tage im Teilstaat Rakhine gegen Muslime und ausländische Helfer zeige die wachsenden Spannungen vor der am Samstag beginnenden Zählung, hieß es in einer am Freitag in Rangun veröffentlichten Erklärung.

Radikale Buddhisten hatten in Sittwe, der Hauptstadt von Rakhine, das Büro der Hilfsorganisation Malteser International sowie ein Lagerhaus des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen angegriffen. Am Donnerstag war bei einem Polizeieinsatz gegen die Randalierer ein vierzehn Jahre altes Mädchen erschossen worden.

Kritik an buddhistischen Randalierern

UNFPA kritisierte, die buddhistischen Randalierer wollten die Teilnahme der staatenlosen muslimischen Minderheit an der Zählung verhindern. Angesichts von Gewalt und Einschüchterungen sei eine Volkszählung gemäß internationalen Standards und Menschenrechtsprinzipien gefährdet, warnte die UN-Organisation. In einer Vereinbarung mit den Vereinten Nationen und Geberländern hatte Birma die freie Teilnahme der gesamten Bevölkerung mit dem Recht zugesichert, die eigene ethnische Zugehörigkeit anzugeben.

Viele Buddhisten sind strikt gegen jede internationale humanitäre Hilfe für die Muslime. Im Februar hatte Birmas Regierung auf Druck der militanten Buddhisten im Norden von Rakhine sämtliche Gesundheitszentren der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ geschlossen und damit den Rohingya die einzige medizinische Versorgung genommen.

Die Regierung in Myanmar tut laut Amnesty International und der Vereinten Nationen nicht genug für den Schutz der muslimischen Minderheit im Land. Dies kann sich laut Beobachtern jedoch auch negativ auf den Demokratieprozess in Myanmar auswirken. Eine funktionierende Demokratie müsse ihre Minderheiten schützen. (KNA/iQ)