Eine junge Muslimin durfte wegen ihres Kopftuchs nicht in einem Dudweiler Fitnessstudio trainieren. Daraufhin stellte sie ein Video online und berichtete über ihre Diskriminierungserfahrung. Das Video ging in wenigen Stunden viral.
Wegen ihres Kopftuchs durfte die 23 jährige Studentin Dženeta Ć. aus Saarbrücken nicht in dem Fitnessstudio Smile X in Dudweiler trainieren. Am Sonntagmorgen wollte Dženeta Ć. mit ihrem Ehemann das Studio für ein Probetraining besuchen. Am Empfang habe die Mitarbeiterin der Studentin dann gesagt, dass sie ihr Kopftuch ausziehen müsse oder nicht trainieren könne. Daraufhin beklagte Dženeta Ć. den Vorfall bei den anderen Mitarbeitern, die Dženeta Ć. ebenfalls den Zutritt zum Studio verweigerten.
Daraufhin habe die junge Muslimin das Angebot bekommen, eine Mütze tragen zu können, wenn sie weiterhin trainieren wolle. Auf die Frage, weshalb denn eine Mütze in Ordnung sei, habe die Mitarbeiterin freundlich erklärt, dass es die Regeln des Unternehmens sei.
Nach dem Vorfall stellt die junge Studentin ein Video online, welches binnen wenigen Stunden viral geht. Dort berichtet sie über ihre Diskriminierungserfahrung im Fitnessstudio. Gegenüber IslamiQ erzählt Dženeta Ć., dass im Nachhinein sowohl der Filialleiter des Studios, als auch der Geschäftsführer kontakt zu ihr aufgenommen hätten. In einem Schreiben an Dženeta Ć. des Geschäftsführers heißt es, dass sie den Vorfall sehr bedauern und nicht dulden würden.
„Mit großem Bestürzen haben wir Ihre Nachricht erhalten und sind schockiert über das Vorgehen des Smile X Clubs in Dudweiler. Wir sind bei smile X weder religiös, noch politisch und lehnen jede Form von Diskriminierung ab. Der Smile X Club in Dudweiler ist ein Franchisenehmer von Smile X. Aus den genannten Gründen haben wir leider nicht das Recht, dem Club in Dudweiler seine Aufnahmekriterien vorzugeben, auch wenn das von Ihnen dargestellte Vorgehen dieses Betreibers in absolutem Widerspruch zu unseren Werten und unserer Philosophie steht“, so das Unternehmen.
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Doch die 23 jährige Studentin wolle trotz der Kontaktaufnahme des Unternehmens weiter gegen das diskriminierende Verhalten des Studios vorgehen. „Es kann nicht sein, dass wegen meines Kopftuchs, was ich voller Stolz trage, mir der Zutritt verweigert wird. Es ist einfach verletzend und dreist, wie die Mitarbeiter mit mir umgegangen sind“, erhält Dženeta Ć. IslamiQ.
„Am schlimmsten war jedoch die Argumentation des Filialleiters des Studios, der den Vorfall im Nachhinein abstritt und es damit erklärte, dass die Mitarbeiterin kein Deutsch spreche und verstehe und daher ein Missverständnis entstanden sei. Aber leider entspricht das überhaupt nicht der Wahrheit, da alle in der Filiale sehr gute Deutschkenntnisse hatten und mir mehr als verständlich klar gemacht haben, dass ich unerwünscht bin“, so die junge Muslimin.
Auch habe sie die antidiskriminierungsstelle FAIR international kontaktiert und mit ihnen über den Vorfall gesprochen. „Ich habe mich ausführlich beraten lassen und werde jetzt schauen, wie ich weiter gegen die diskriminierende Haltung des Fitnessstudios vorgehen kann. Ich möchte nämlich nicht, dass anderen muslimische Frauen mit Kopftuch die selbe schlimme Erfahrung machen müssen wir ich“, so die Studentin.