Propheten spielen im Islam eine zentrale Rolle. Nun will eine Forschungsgruppe der Uni Paderborn die islamische Prophetie untersuchen. Ziel sei es, die Grundlagenforschung zu erweitern.
Wissenschaftler der Universität Paderborn untersuchen die Rolle der Prophetie im Islam. Sie wollen das Thema für den islamischen Religionsunterricht und für Lehramtsstudiengänge aufbereiten, wie die Uni am Mittwoch mitteilte. Das im März gestartete Forschungsprojekt sei Teil des im Aufbau befindlichen Instituts für Islamische Theologie und werde vom Bundesforschungsministerium mit rund einer Million Euro gefördert.
Propheten und Gesandte spielten im Islam eine zentrale Rolle, hieß es. Der Koran berichte ausführlich von 25 Gottesboten. An ihrer Spitze stehe Muhammad, der weltweit von Millionen Muslimen verehrte Religionsstifter. Auf seiner Person liege ein Schwerpunkt der Forschungen.
Daneben untersuche das fünfköpfige Team unter der Leitung des Theologen Zishan Ghaffar, wie im Koran eine Theologie der Prophetie entfaltet wird. „Im Islam haben die Propheten und Gesandten insbesondere die Funktion, die göttliche Botschaft für die Menschen zu vermitteln. Dazu treten sie als Warner, Verkünder froher Botschaft und Vermittler des wahren Glaubens auf“, erklärt Ghaffar.
Neben dem religionspädagogischen Ziel streben die Forscher nach Uni-Angaben auch eine Stärkung des innermuslimischen Dialogs an. Die Gruppe bestehe aus Sunniten und Schiiten. Auch eine Christin sei mit im Team.
Das Institut für islamische Theologie an der Universität Paderborn ist im März 2019 offiziell gestartet und seither im Aufbau. Es ist eines von derzeit sieben Islam-Instituten an deutschen Hochschulen. (KNA, iQ)