Schweden

Studie: Jeder fünfte Schwede möchte keinen Muslim als Nachbar

In einer Studie kümmert sich die Mehrheit der Schweden nicht viel um die Herkunft ihrer Nachbarn. Muslime und Afrikaner haben sie allerdings ungern als Nachbar.

18
07
2020
Schwede
@shutterstock

Einer aktuellen Studie zufolge ist es der Mehrheit der Schweden egal, aus welchem ​​Land ihr Nachbar kommt. Jedoch gab jeder fünfte an, dass sie jemanden mit muslimischer oder nahöstlicher Herkunft ungern als Nachbar haben würden. Für die Umfrage des Forschungsunternehmens Novus wurden die schwedische Teilnehmer gebeten, über das Zusammenleben mit Nachbarn unterschiedlicher Herkunft nachzudenken.

22 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich durch einen nahöstlichen oder muslimischen Nachbarn „negativ“ fühlen würden. Nur vier Prozent der Befragten gaben an, einen Nachbarn afrikanischer Herkunft als „positiv“ zu betrachten, während 16 Prozent „negativ“ antworteten. Der Anteil der „positiven“ Sichtweisen zu christlichen Nachbarn betrug 12 Prozent, der Anteil derjenigen, die schwedische Nachbarn positiv bewerteten, 19 Prozent.

Für 65 bis 83 Prozent der Befragten in jeder Kategorie sei die Herkunft ihrer Nachbarn für sie nicht wichtig. Ahmed Abdirahman, Gründer und Direktor der Global Village Foundation, der die Forschung durchführte, sei besorgt. Er erklärte, dass die Schweden nicht offen genug seien: „Das macht mir Sorgen um die Zukunft Schwedens. Es ist ein Thema, das intensiver untersucht werden muss. “

Anstieg von islamfeindlichen Übergriffen

In Schweden wurde letztes Jahr ein Drohschreiben an den islamischen Kulturverein in Trollhättan bei Göteborg geschickt. In dem Brief heiße es, dass in 26 Tagen Moscheen angegriffen und Muslime ermordet werden – darunter auch Kinder. Das Schreiben gab Anlass zur Sorge, weshalb die Kindertagesstätte in dem Verein für unbestimmte Zeit geschlossen wurde.

„Wenn ihr Schweden nicht verlässt, werden eure Kinder sterben“, soll es in dem Brief zudem heißen. „Die Polizei muss uns beschützen“, sagte der Vorstandsvorsitze des islamischen Kulturvereins Shadi Mansor, gegenüber schwedischen Medien. Laut Mansor sei es eine schwerwiegende Bedrohung und müsse von der Polizei ernst genommen werden. „Wir können uns nicht schützen. Die Polizei muss uns beschützen, wir können nur die Tür schließen.“

Immer wieder werden in Schweden Moscheen Opfer von Angriffen und Anschlägen. Generell beklagen Muslime in Schweden einen erheblichen Anstieg an rassistischen und islamfeindlichen Übergriffen. Eine Studie der schwedischen Uppsala-Universität aus dem Jahr 2017 hatte gezeigt, dass islamfeindliche Angriffe auf Moscheen im Vergleich zum Vorjahr um das zehnfache angestiegen sind.

Leserkommentare

Vera von Praunheim sagt:
Gibt es auch entsprechende Studien aus islamisch geprägten Ländern zum Thema: Wie viele Korangläubige möchten Ungläubige oder Christen als Nachbarn? Wäre Ahmed Abdirahman genauso besorgt bei den Ergebnissen, wenn die Muslime nicht offen genug beim Zusammenleben mit Nachbarn unterschiedlicher Religionskultur sind? Schweden galt schon vor Jahrzehnten als Inbegriff für Toleranz und Aufgeschlossenheit. Schweden war Vorreiter für Sexualaufklärung und eine befreite Sexualität in Europa. Der Islam vertritt jedoch das genaue Gegenteil. Kann es sein, daß dies vielen Menschen in Schweden und Skandinavien nicht gefällt? Daß all das keine Folgeerscheinungen hervorrufen soll, meinen wohl nur Traumtänzer und Naivlinge.
18.07.20
23:32
Lutz Grubmüller sagt:
Ähnlich ist die Ablehnungsquote in allen europäischen Nationalstaaten! Diese fremdenfeindliche Haltung schafft mehr Probleme, löst aber keine. Da auch das Europaparlament mehrheitlich fremdenfeindlich gesinnt ist, ist kaum zu erwarten, dass eine großangelegte politische Bildungskampagne in den kommenden Jahren etwas verändern würde! Ähnlich zunehmend ist auch der Antisemitismus & Antiziganismus unerträglich, der nicht zuletzt auch durch islamistische Hetze befeuert wird Europa muss endlich eine humane Interration ermöglichen und seine Beihilfe zum zehntausendfachen Ertrinken im Mittelmeer unterlassen & legale Zugänge schaffen!
19.07.20
12:01
Kritika sagt:
L.S. Hätten Sie bessere Werte für die Muslims erwartet ? Weshalb eigentlich? Wissen Sie, wie katastropfal tief das Ansehen von Islam und Muslims in Europa ist? Keine Sekte erzielt höhere Feindschaftswerte als der Islam. Die Schweden liegen ganz verdient im Europäischen Trend. Gruss,Kritika
20.07.20
1:23
Anoym sagt:
Aber was wenn man urlaub da machen will und ein kind tot erschlagt und was ist ihr grund so rasistisch zu sein und mörder zu werden und ich wette sie glauben das der islam das der islam terror ist aber falsch ihr europäer seit terror ihr habt die ureiwohner amerika fast kommplett ausgerottet habt und euch danach amerikaner genannt ausgerrotet und ureinwohner australien und afrikaner versklavt und nennt andere völker terror
04.06.21
9:47
Sisa sagt:
@von Praunheim: Ich bin wie sie sagen "korangläubig", gottesgläubig, Muslima oder wie auch immer Sie es nennen möchten. Ich kenne keinen einzigen Muslim/In aus meinem Bekanntenkreis, weder in meiner Wahlheimat noch in meiner ursprünglichen Heimat, der ein Problem damit hätte neben einem Christen (Ihr Beispiel) oder wie Sie sagen "Ungläubigen" oder sonstigem "Ausländer" zu leben. Im Gegenteil, alle Muslimen von denen ich hier spreche würden diese Menschen sogar mit besonderer Freundlichkeit und auch noch bevorzugt behandeln. Dies ist bei uns aber nicht nur eine Frage der Mentalität, sondern eben auch des Glaubens. Vielleicht ist der Islam ja tatsächlich noch fortschrittlicher als Sie meinen. Oder meinen Sie vielleicht ich kenne rein zufällig nur die Tolerantesten der Toleranten, denke ich nicht . Ich würde mir genau so eine Umfrage in islamisch geprägten Ländern wünschen, glauben Sie mir Frau von Praunheim, Sie werden sich wundern! Vielleicht können Sie von uns sogar etwas über Toleranz lernen. Diese Art der Überheblichkeit hat noch niemanden sehr weit gebracht. Beste Grüße
30.06.23
16:33