Darin heißt es, der Verein mit Sitz in Köln stehe in der Kritik, Kontakte zu fundamentalistischen Islamvertretern zu unterhalten. Die Bundesregierung habe auf eine Kleine Anfrage der FDP 2019 geantwortet, es gebe „signifikante personelle Verbindungen“ zwischen Islamic Relief und der Muslimbruderschaft oder ihr nahestehenden Organisationen. Israel zähle das internationale Büro zum „Finanzierungsapparat“ der Hamas.
Islamic Relief weist Vorwürfe zurück
Islamic Relief weist in einer Pressemitteilung die Vorwürfe dem Bericht zufolge zurück. Man sei eine „reine Hilfsorganisationen und lehnen Terrorismus oder jede Form von Gewalt entschieden ab“, sagte Tarek Abdelalem, IRD-Geschäftsführer.
Im April 2019 informierte die Bundesregierung, dass man über personelle Verbindungen zu Organisationen verfüge, die den Muslimbrüdern nahe stünden. Seit damals suche IRD den Dialog mit der Bundesregierung, um die Vorwürfe zügig zu klären und auszuräumen. Diesem Wunsch sei bis heute jedoch nicht entsprochen worden und IRD kenne immer noch keine konkreten Vorwürfe. Gleichzeitig habe der öffentliche Druck auf IRD stetig zugenommen, insbesondere, durch das Fehlverhalten zweier Vorstandsmitglieder.
Reformprozesse wurden eingeleitet
„Wir bedauern aufrichtig das inakzeptable Fehlverhalten dieser zwei Einzelpersonen“, so Tarek Abdelalem. „Und ich begrüße es, dass der Vorstand zügig gehandelt hat, den Rücktritt der beiden Personen zu erwirken. Ich versichere ausdrücklich, dass die Äußerungen im klaren Widerspruch zu den Werten von Islamic Relief Deutschland stehen, zu wer wir sind, wie wir denken und wie wir handeln. Der Vorstand und ich sind uns einig, dass wir jetzt umfangreiche und nachhaltige Reformen anstoßen werden“, sagte Tarek Abdelalem abschließend.
„Aktion Deutschland Hilft“ sammelt als Dachverband Spenden für Nothilfeprojekte in Krisenregionen. Nach Angaben der Organisation flossen davon 2019 rund 2,5 Millionen Euro an IRD, wie die Zeitung berichtet. (KNA/iQ)