Waffenfund der Polizei bei einem Mann mit rechter Gesinnung. Der Menge nach reicht der Vorrat, um zwei Hundertschaften zu bewaffnen.
Ein großes Arsenal von rund 250 scharfen Schusswaffen hat die Polizei bei einem Mann mit rechter Gesinnung nahe Hamburg sichergestellt. Bei dem Einsatz in der niedersächsischen Gemeinde Seevetal (Kreis Harburg) seien auch mehrere Tausend Schuss Munition gefunden worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen in einer Mitteilung am Samstag mit.
Bei den Waffen handele es sich um Kurzwaffen, Langwaffen und Kriegswaffen, hieß es. „Die Durchsuchungsmaßnahmen erfolgten auf Anordnung des Amtsgerichts Winsen (Luhe)“, teilte das LKA mit. „Aufgrund der laufenden Ermittlungen können gegenwärtig keine ergänzenden Angaben zum Sachverhalt gemacht werden“, sagte eine Sprecherin.
In den vergangenen Monaten und Jahren fand die Polizei bei Rechten immer wieder Waffen. Im Juli ließ die Staatsanwaltschaft Lüneburg zehn Objekte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern durchsuchen. Gefunden wurden diverse Waffen, Waffenteile, Munition, elektronische Speichermedien und Tonträger.
Im Februar verhafteten Polizisten rechte Terrorverdächtige, die offenbar gezielte Anschläge auf Moscheen geplant hatten. Ein mutmaßlicher Anführer hatte bei einem Treffen im nordrhein-westfälischen Minden seine Pläne skizziert, Muslime beim Gebet anzugreifen, um Chaos auszulösen und so die Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik ins Wanken zu bringen. Das berichtete der „Spiegel“ unter Berufung auf Erkenntnisse der Bundesanwaltschaft. Parallel dazu sollten mögliche Anschlagsziele ausgekundschaftet werden. In einem von den Behörden überwachten Gespräch sei kurz nach dem Treffen die Rede von „Kommandos“ gewesen, die angeblich in zehn Bundesländern zuschlagen sollten. (dpa, iQ)