Ein saudisch-malaysisches Konsortium will islamgemäße Impfstoffe herstellen. Hintergrund ist, dass vielfach Impfstoffe durch als „unrein“ geltende Tiere hergestellt werden. Die neuen Präparate sollen in Saudi-Arabien hergestellt werden.
Ein Stich und schon ist man für die nächste Grippewelle gewappnet. Impfungen gehören zu den wichtigen Errungenschaften der modernen Medizin. Sie helfen, dass Menschen bestimmten Krankheiten widerstehen können, indem der Körper Antikörper gegen Bedrohungen bildet. Doch meist werden Impfpräparate nicht islamkonform hergestellt. Ein saudisch-malaysisches Konsortium will dies nun ändern.
Binnen drei Jahren sollen islamgemäße Impfstoffe auf den Markt gebracht werden. Die Arbeiten konzentrierten sich auf „Halal“-Impfstoffe gegen Hirnhautentzündung, Hepatitis und Meningokokken-Infektionen. Dies kündigte der Chef des malaysischen Unternehmens HDC, Datuk Seri Jamil Bidin, gegenüber der Tageszeitung „Arab News“ (Donnerstag) an. Bislang würden Impfpräparate mit Hilfe von Schweinen hergestellt – aus Sicht des Islam unreine Tiere. Ein saudischer Partner investiert den Angaben zufolge 100 Millionen US-Dollar (72 Millionen Euro) in die Entwicklung.
Herstellung in Saudi-Arabien
Schweinefreie Impfstoffe würden in Zukunft „stark nachgefragt, nicht nur von Muslimen“, prognostizierte Bidin. Auch im Judentum gilt das Schwein als unrein. Innerhalb der drei laufenden Projekte liege ein Schwergewicht auf der Entwicklung einer Impfung gegen Hirnhautentzündung. Ein solcher Impfnachweis werde von Pilgern nach Mekka bei der Einreise nach Saudi-Arabien verlangt.
Als „halal“ zertifizierte Impfstoffe sollen Muslimen „Ängste und Zweifel über die Integrität der Produkte nehmen“, sagte der malaysische Handelsminister Datuk Seri Mustapa Mohamed laut dem Bericht bei der Vorstellung des Projekts auf der „World Halal Conference“ in Kuala Lumpur. Den Angaben zufolge sollen die Präparate in Saudi-Arabien hergestellt werden. (KNA/iQ)