Die Statistiker des Landesamtes Berlin-Brandenburg zeigen, dass die Zahl der Muslime sich in der Hauptstadt verdoppelt hat. Auch die Zahl der Christen und Juden hat in den letzten 20 Jahren insgesamt zugenommen.
In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Muslime in Berlin fast verdoppelt. Dies geht aus einem am heutigen Samstag veröffentlichten Bericht der Berliner Zeitung Tagesspiegel hervor. Die Zeitung beruft sich auf einen Vergleich der Zahlen des Statistischen Landesamtes Berlin-Brandenburg zwischen 1992 und 2013. Die Zahl der Muslime konnte sich in diesem Zeitraum nach Angaben der Statistiker von gut 132.000 auf 249.000 erhöhen.
Die Zahl der Christen im Osten und Westen Berlins hat sich zudem laut Bericht angenähert, wenn auch auf sinkendem Niveau. Der Anteil der Christen insgesamt wuchs demnach in den Ost-Stadtteilen von rund drei auf zehn Prozent, zugleich halbierte sich aber die Zahl der konfessionell Gebundenen im Westen von 31 auf rund 14 Prozent.
Allerdings zeigen sich laut Bericht deutliche Unterschiede zwischen den Konfessionen. So stieg die Zahl der Katholiken in Berlin seit 1992 leicht an, von 9,2 auf 9,3 Prozent. Damit zählten sie 2013 insgesamt 326.197 Mitglieder. Dies sei auch auf den Zuzug aus anderen Bundesländern zurückzuführen, so das Blatt. Die Zahl der Protestanten sank hingegen laut Statistik von rund 26 Prozent auf 17,5 Prozent. Demnach verzeichnete die Evangelische Kirche mit 614.355 gemeldeten Protestanten 2013 ein Allzeittief in der Bundeshauptstadt. Allerdings konnten die Orthodoxen und Freikirchen einen deutlichen Zuwachs verbuchen, nämlich von rund 43.400 im Jahr 1990 auf 204.650 im Jahr 2011.
Damit liegen die registrierten Christen in Berlin insgesamt noch deutlich in der Mehrheit. Nach Angaben der Zeitung wuchs die Jüdische Gemeinde nach 1990 kurzzeitig von 6.853 Mitgliedern auf über 12.000, schrumpfe aber seit Jahren wieder. Laut Statistik zählte sie 2011 rund 10.200 Mitglieder.
Laut Bericht glauben insgesamt 764.300 an „übernatürliche Kräfte“. Neben Buddhisten (774) und Sikh (300) zählen die Statistiker dabei vor allem jene Personen, die sich aus unterschiedlichen religiösen und spirituellen Strömungen einen persönlichen Glauben gebildet haben. Ihre Gruppe liegt somit noch knapp vor den Atheisten, die laut Zensus von 2011 rund 763.500 zählten. (KNA/iQ)