Nach Randale von Jugendlichen in zwei Kirchen in Wien, setzt die IGGÖ mit einer Mahnwache vor der Antonskirche ein Zeichen zur Solidarität.
Österreichische Muslime haben sich nach Störaktionen von Jugendlichen in zwei Wiener Kirchen mit Christen solidarisiert. Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural, schrieb am Samstag auf Twitter, für ihn mache es keinen Unterschied, ob eine Kirche oder eine Moschee angegriffen werde.
„Der Friede in unserer Gesellschaft darf nicht gefährdet werden. Die Causa ist aufzuklären und Verantwortlichen sind zur Rechenschaft zu ziehen. Volle Solidarität mit dem Wiener Kardinal“, so Vural. Die IGGÖ setzte unterdessen mit einer Mahnwache vor der Favoritener Antonskirche ein Zeichen.
Am Donnerstagabend waren laut ORF-Angaben 30 Jugendliche in die Pfarrkirche St. Anton in Wien-Favoriten eingedrungen. Nach Polizeiangaben schrien sie dort herum und traten gegen die Bänke. Der Pfarrer verständigte daraufhin die Polizei, die Jugendlichen waren bei deren Eintreffen jedoch bereits verschwunden.
Rund um die Kirche St. Anton in Favoriten habe es seit rund zwei Wochen verstärkte Wahrnehmung von Belästigungen durch eine Jugendbande gegeben, die zuletzt eskaliert seien, so Prüller. Ziele seien neben der katholischen Pfarrkirche auch andere Institutionen gewesen. „Wir sind mit der Polizei diesbezüglich in gutem Kontakt und gehen davon aus, dass sie das Problem rasch in Griff bekommt und es entsprechende Konsequenzen gibt.“ Die Gesellschaft müsse eine Antwort auf die Randalierer finden, dazu brauche es zunächst jedoch „Klarheit über ihre Hintergründe, Motive und Ziele“. (KNA, iQ)