FREITAGSPREDIGTEN, 20.11.2020

Verschwendung, Arbeitsmoral und Duâ

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

20
11
2020
0
Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um Verschwendung. Verschwendung, arabisch Isrâf, sei eines der größten Probleme dieser Zeit. Der Wunsch, ständig neue Dinge zu kaufen, obwohl kein Bedarf bestehe, seien eindeutige Symptome dafür. Der Prophet Muhammad (s) warnte diesbezüglich, dass man weder angeberisch noch verschwenderisch sein solle.

Demnach seien Muslim dazu angehalten, aufmerksam und vorausschauend zu handeln. Weiter erinnerte der Prophet (s) daran, dass Muslime am Jüngsten Tag über alle Gaben und darüber, wofür sie ihr Geld und Vermögen ausgegeben haben, Rechenschaft ablegen werden.

Arbeits- und Handelsmoral

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Ethik des Handels und der Arbeit im Islam. Demnach sei die Arbeits- und Handelsmoral unserer Religion Aufrichtigkeit und Rechtschaffenheit; Sensibilität für Erlaubtes und Verbotenes; Wahrung der Rechte des Arbeitenden und Arbeitgebers sowie Respekt für die Arbeit.

Nach unserer Religion sei nicht jeder Weg für den Verdienst erlaubt. Doch leider habe die Moderne auch die Arbeits- und Handelsmoral beeinflusst. Neben denen, die aufrichtig, vertrauenswürdig, seriös, die Arbeit gerecht entlohnend und die Rechte des Arbeiters beachtend handeln, habe sich die Zahl derer vermehrt, die nur fokussiert auf Finanzen und Profit denken.

Die Bedeutung von Duâ

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Bedeutung von Duâ (Bittgebet). Duâ bedeute sich hilflos und bedürftig vor Allah zu wähnen. Muslime verstehen und glauben an die Macht und die Herrlichkeit von Allah, so ist es nur logisch konsequent von Ihm zu erbitten und uns Ihm hinzuwenden, mit dem Wissen, dass sie bedürftig und schwach seien. Dies verlange nunmal der Îmân. Wer keinen Îmân habe der fühlt auch nicht das Bedürfnis Allah anzuflehen und von Ihm Hilfe zu erbitten.

Duâ gebe dem Menschen die Kraft Unheil besser aufzunehmen und so die Standhaftigkeit zu praktizieren. Auch wenn die Erfüllung der Duâ nicht sofort geschehe, müsse der Mensch in seinem Bittgebet beständig sein und weiter das Verhältnis zu Allah pflegen.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.