In Dresden lässt die Umbenennung des „Marwa El-Sherbini Parks“ weiter auf sich warten. Begründung: Das Straßenamt ist überlastet.
Marwa El-Sherbini wurde am 1. Juli 2009 im Dresdner Landgericht während einer Verhandlung ermordet. 2019 haben die Fraktionen Die Linke, Grünen und SPD einen Antrag eingereicht, um den Park vor dem Landgericht Dresden in „Marwa-El-Sherbini-Park“ umzubenennen. Ziel war es, einen öffentlichen Ort der Erinnerung und Mahnung an die Ermordung von Marwa zu schaffen. Der Antrag wurde nach der Corona-Zwangspause im Juli 2020 beschlossen. Doch die Umbenennung lässt auf sich warten.
Wie Julia Natascha Hartl, integrationspolitische Sprecherin der SPD im Dresdener Stadtrat, auf Anfrage von IslamiQ mitteilte, gibt es weiterhin keinen Termin für die Umbenennung. „Der Beschluss ist zwar schon fast ein halbes Jahr her, allerdings ist das Dresdner Straßen- und Tiefbauamt chronisch überlastet und die Pandemie-Situation trägt da leider ihren Teil dazu bei“, erklärte Hartl gegenüber IslamiQ. Sie geht davon aus, dass die Umsetzung „nächstes Jahr im ersten oder zweiten Quartal hoffentlich kommt“.
Marwa El-Sherbini sollte vor dem Landgericht Dresden als Zeugin aussagen. Der spätere Täter hatte das Opfer auf einem Spielplatz unter anderem wegen ihres Kopftuches beschimpft und beleidigt.
Während des Prozesses im Gerichtssaal wurde sie von dem Angeklagten mit 16 Messerstichen erstochen. Ihr Ehemann, der ihr zur Hilfe eilen wollte, wurde von herbeigeeilten Polizisten angeschossen und konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. El-Sherbini war zum Zeitpunkt ihrer Ermordung schwanger. Das Motiv des Mörders: Fremden- und Islamhass. Die Bluttat löste unter Muslimen Entsetzen und Proteste aus. Der Täter wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Seither erinnern Muslime am 1. Juli eines jeden Jahres an den Mord an Marwa El-Sherbini.