Am Freitag hat es erneut einen Angriff auf eine islamische Gemeinde gegeben. Die Fatih Moschee in Baden-Württemberg wurde mit Kreuzen beschmiert.
In der Nacht zum Freitag wurde die Fatih Moschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) in Sontheim, Baden-Württemberg, mit Kreuzen beschmiert und ein Schild übermalt.
Der Vorsitzende der Fatih Moschee, Ali Özdemir, sagt gegenüber IslamiQ, dass sie die Situation gegen 10 Uhr bemerkt hätten: „Wir haben sofort die Polizei verständigt, die die Ermittlungen aufnahmen.“ An der Außenfassade der Moschee wurde an acht Stellen ein Kreuz mit schwarzer Sprühfarbe gemalt. Außerdem wurden „Gott und Jesus“ geschrieben und das Eingangsschild übermalt.
Özdemir bedauere den Angriff sehr: „Seit dreißig Jahren haben wir die Menschen in Sontheim stets mit Respekt behandelt und wurden selbst immer respektiert. Wir sind eine transparente Gemeinde, wir sind Teil von Sontheim und unsere Tür steht allen offen. Wir möchten dass alle in Frieden zusammenleben. Letztes Jahr wurden unsere Fenster durch Schusswaffen beschädigt, aber die Täter des Vorfalls wurden noch nicht gefasst. Wir fordern, dass die Täter so schnell wie möglich gefasst werden. “
Der Evangelische Kirchenbezirk Heidenheim/Brenz distanziert sich von dem Angriff und verurteilt die Tat in einer Mitteilung. Es sei ein großes Ärgernis, dass mit zentralen Begriffen christlichen Glaubens eine „abrahamitische Geschwisterreligion angegriffen und der Versuch unternommen wird, Zwietracht zwischen uns zu säen.“ Wer so handele, missbrauche den Glaube für andere Interessen.
„Wir schicken dem Vorstand der Fatih Moschee sowie unseren muslimischen Mitbürgern herzliche Grüße und Anteilnahme, verbunden mit dem Wunsch, die Tat möge das gute Verhältnis zwischen unserer Landeskirsche und den islamischen Kulturzentren in Baden-Württemberg nicht zerstören“, hieß anschließend in der Mitteilung.
In Deutschland hat es im vergangenen Jahr nach Angaben der Bundesregierung statistisch jeden zweiten Tag islamfeindliche Angriffe auf Moscheen gegeben. 184 Moscheeangriffe konnten verzeichnet werden. Insgesamt registrierten deutsche Behörden im vergangenen Jahr 871 Übergriffe auf Muslime und Moscheen. 2018 lag die Zahl bei 813 islamfeindlichen Straftaten, darunter 48 Angriffe auf Moscheen. Somit hat sich die Zahl der islamfeindlichen Straften in Deutschland erhöht. Vor allem die Zahl der Angriffe auf Moscheen hat sich mehr als verdreifacht.