Umfrage

Jeder dritte berichtet von erhörten Gebeten

Jeder dritte Deutsche hat laut einer neuen Umfrage das Gefühl, dass Gott schon einmal ein Gebet von ihm erhört hat. Große Unterschiede gibt es in dieser Hinsicht aber zwischen den Geschlechtern und den Konfessionen.

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01
2021
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Gebete Corona
Gebete gegen Corona © Shutterstock, bearbeitet by iQ

33 Prozent der Deutschen haben das Gefühl, dass Gott schon einmal ein Gebet von ihnen erhört hat. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Erfurter Markt- und Sozialforschungsinstituts „INSA-Consulere“ im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur „idea“. 39 Prozent der Befragten verneinten die Aussage, 15 Prozent antworteten mit „Weiß nicht“ und 13 Prozent machten keine Angaben. Für die Erhebung wurden den Angaben zufolge zwischen dem 8. und 11. Januar 2.042 erwachsene Personen befragt.

Deutliche Unterschiede zeigte die Umfrage zwischen den Geschlechtern sowie zwischen Ost- und Westdeutschland: Weibliche Befragte (38 Prozent) sowie Westdeutsche (35 Prozent) gaben deutlich häufiger an, dass sie bereits das Gefühl einer Gebetserhörung hatten als männliche Befragte (29 Prozent) und Ostdeutsche (26 Prozent).

Bei den Konfessionen haben vor allem Angehörige von Freikirchen (52 Prozent) und Muslime (51 Prozent) den Eindruck, dass sie schon einmal eine Gebetserhörung erlebt haben. Katholiken sind etwas häufiger dieser Meinung (42 Prozent) als landeskirchliche Protestanten (40 Prozent).

Haltung zu Religion und Verschwörungsmythen

Der Glaube an Verschwörungsmythen hängt einer Studie zufolge mit der Einstellung zur eigenen Religion zusammen. Das bedeutet, dass sie Aussagen wie „Meine Religion ist die einzig akzeptable“ und „Wenn sich Religion und Wissenschaft widersprechen, ist die Religion im Recht“ zustimmten. In Hillenbrands nicht-repräsentativer Untersuchung bejahten vor allem evangelikal-freikirchliche Christen diese Sätze.

Die Wissenschaftlerin lehnt die Aussage ab, dass Religiosität grundsätzlich den Glauben an Verschwörungsmythen befördere. Es gehe eher um Persönlichkeitsmerkmale, die sowohl die Haltung zu Religion als auch zu Verschwörungsmythen prägten. Das zeigten auch Ergebnisse aus anderen Untersuchungen. Menschen, die zum Beispiel schlechter mit Unsicherheiten umgehen könnten, würden „angezogen einerseits von eher fundamentalistisch-dogmatischen Glaubensrichtungen, aber auch gleichzeitig von diesen Verschwörungsmentalitäten“. (KNA/iQ)