Drei Männer, die als Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes einen Asylbewerber misshandelt hatten, müssen sich seit Montag vor dem Amtsgericht Halberstadt verantworten.
Drei Männer, die als Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes einen Asylbewerber misshandelt haben sollen, müssen sich seit Montag vor dem Amtsgericht Halberstadt verantworten. Bei einer Einlasskontrolle in der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber in Halberstadt sollen sie den Mann am 13. April 2019 laut Staatsanwaltschaft getreten und geschlagen haben. Die Anklagebehörde wirft den Männern im Alter von 34, 44 und 52 Jahren gefährliche Körperverletzung vor.
Zum Auftakt der Verhandlung wiesen die Angeklagten den Vorwurf der Misshandlung zurück. Es sei darum gegangen, die Situation mit dem stark alkoholisierten und aggressiven Asylbewerber in den Griff zu kriegen und zu deeskalieren. Der Mann habe seinen Ausweis bei der Rückkehr aus der Stadt in der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber nicht zeigen wollen, die Wachleute beschimpft, bedroht und bespuckt. Im Anschluss an den Vorfall sei der Asylbewerber von einem Sanitäter untersucht worden. Der Vorfall sei in einem Wachschutzprotokoll festgehalten worden.
Der Vorfall aus dem April 2019 war erst im August öffentlich geworden, weil ein Video im Internet auftauchte. Der Standortleiter der Aufnahmestelle, Eckhardt Stein, sagte im Amtsgericht als Zeuge, es habe in der Zwischenzeit auch „keine Gerüchteküche“ gegeben. Was auf dem Video zu sehen sei, sei seiner Einschätzung nach nicht tolerierbar gewesen. Wegen der Brisanz habe er sofort die Fachaufsicht informiert. Die Sicherheitsdienstmitarbeiter waren kurz darauf suspendiert worden, wie der damalige Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) gesagt hatte. Ermittlungen wurden eingeleitet. (dpa/iQ)