Freitagspredigten, 22.01.2021

Freitagsgebet, Ihsan und Jenseits

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

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Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um das Freitagsgebet. Der Freitag sei für Muslime ein Tag des Segens und der Barmherzigkeit. Vergebung, Geschwisterlichkeit und die Versammlung an Freitagen seien für sie essenzielle Eigenschaften. Der beste Tag, an dem die Sonne aufgehe, sei der Freitag, so der Prophet Muhammad (s) in Überlieferungen.

Jeder Muslim solle alles tun, um den Segen dieses großartigen Tages zu erfahren. Etwa am Morgen durch die Ganzköperwaschung, den Gusl, durch das Tragen sauberer Kleidung und durch angenehmes Duften. Außerdem solle man sich frühzeitig auf den Weg machen, um mit innerer Ruhe und Demut anzukommen und in den vorderen Gebetsreihen Platz zu nehmen. Es sei sehr lobenswert, zu Fuß und ohne Transportmittel die Moschee zu erreichen.

Außerdem sei es wichtig, der Hutba aufmerksam zuzuhören und sich nicht etwa durch sein Smartphone ablenken zu lassen. Auch die Sunna-Gebete vor und nach dem Freitagsgebet sollten nach Möglichkeit verrichtet werden. Nur so könne man aus dem Freitagsgebet Segen und Nutzen ziehen.

„Ihsan“

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert „Ihsan“. Alle auf der Welt vollbrachten guten Taten, gelten so als ob sie selbst für Allah gemacht wären. Genau das sei “Ihsan”. Der Prophet Muhammed (s) definierte Ihsan wie folgt: “Den Gottesdienst so durchzuführen als ob man Allah sehen würde”.

Jede gute Tat sei wie ein Darlehen, das man Allah gewähre. Daher solle man folgendes nicht vergessen: All die Taten, die man vollbringe, hätten einen gewinnbringenden Wert beim erhabenen Allah. Denn diese würden wieder als Segen, Hilfe, Barmherzigkeit, Vergebung und Wohlwollen Allahs zum Menschen zurückkehren.

Sein Leben auf das Jenseits ausrichten

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Ausrichtung des Lebens auf das Jenseits. Das Leben und der Tod seien von Allah erschaffen worden, um zu prüfen, wer die besten Taten vollbringe. Daher sei es erforderlich, die gesamte Lebenszeit als Kapital für die Erlangung des Lebens nach dem Tode anzusehen.

Jene Menschen, die sich für das Jenseits anstrengen um damit das Wohlwollen Allahs zu erreichen, schaffen es auch das Leben auf dieser Welt zu meistern. Wenn sie sich darüber hinaus auch noch abmühen, um das jenseitige Leben von anderen Menschen zu retten, das heißt sich auf dem Wege Allâhs anstrengen, werden sie das Leben in dieser materiellen Welt wahrlich mit großem Gewinn meistern. Aber Menschen, die nur für das Diesseits leben und die Âhiret vergessen, werden letztlich beide verlieren.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.