Nach dem Militärputsch in Myanmar hofft das Nachbarland Bangladesch weiter Rohingya-Flüchtlinge dorthin zurückbringen zu können.
Nach dem Militärputsch in Myanmar und der Entmachtung der faktischen Regierungschefin Aung San Suu Kyi hofft das Nachbarland Bangladesch, weiter Rohingya-Flüchtlinge dorthin zurückbringen zu können. Das machte das bengalische Außenministerium am Montag deutlich. Bangladesch hoffe, dass der demokratische Prozess in Myanmar und Frieden und Stabilität erhalten blieben, hieß es.
In Bangladesch leben Hunderttausende Rohingya in überfüllten Camps. Bislang sind mehrere Versuche zur Rückführung der muslimischen Flüchtlinge in ihre mehrheitlich buddhistische Heimat gescheitert.
Die Flüchtlinge haben unter anderem Sicherheitsbedenken. Viele hatten durch ein 1983 erlassenes Gesetz die Staatsbürgerschaft Myanmars verloren. Hunderttausende Rohingya waren 2017 wegen Militärgewalt von Myanmar nach Bangladesch geflohen. Die Vereinten Nationen bezeichnen die Verfolgung der muslimischen Minderheit als Völkermord.
Das Militär von Myanmar und die Regierung der jetzt entmachteten Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi stehen wegen der Rohingya-Verfolgung international in der Kritik. Das muslimisch geprägte Bangladesch will die Flüchtlinge aber nicht aufnehmen. Wegen Problemen bei den Rückführungsverhandlungen mit Myanmar hat Bangladesch begonnen, Tausende Flüchtlinge auf eine Insel zu bringen, die nach Angaben von Hilfsorganisationen während der Monsunsaison heftigen Stürmen und Überflutungen ausgesetzt ist. (dpa/iQ)