Rechtsextremismus

Geschubst und getreten – Fünf Personen mit „Springerstiefel“ attackieren Frau

In Neuss wurde eine Frau am Freitagmorgen von fünf Unbekannten angegriffen und verletzt. Der Staatsschutz nahm die Ermittlungen auf.

10
02
2021
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Rechtsextremismus, Verfassungsschutzbericht
Symbolbild: Rechtsextremismus , Verfassungsschutzbericht © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Am Freitagmorgen wurde eine Frau gegen 10 Uhr in Neuss angegriffen und rassistisch beleidigt. Demnach attackierten insgesamt fünf Personen die Frau, davon vier Männer und eine weibliche Unbekannte, teilte die Polizeibehörde Neuss in einer Mitteilung am Dienstag mit. Die Frau erlitt dabei eine Körperverletzung. Der Staatsschutz des Polizeipräsidiums Düsseldorf nahm die Ermittlungen auf.

Als sich die junge Frau zu ihrem geparkten Auto begab, näherten sich die Unbekannten dem Opfer, bei dem einer der Täter plötzlich auf das Opfer losging und ihr das Smartphone aus der Hand schlug, sodass es zu Boden viel und alle fünf Personen auf das Smartphone eintraten. Anschließend schubsten die Unbekannten die junge Frau, die daraufhin zu Boden fiel. Die fünf Angreifer sollen anschließend auf ihr Opfer eingetreten haben und der Frau rassistische Beleidigungen hinterhergerufen haben.

Die Neusserin beschrieb die vier männlichen Verdächtigen zwischen 40 bis 45 Jahren die fließend sowie akzentfrei Deutsch sprachen. Alle Männer trugen nach Angaben ihres Opfers Glatze, Lederjacke, Tattoos und „Springerstiefel“.

Studie: Zahl rechtsextremer Angriffe deutlich gestiegen

Rechtsextremistische Angriffe haben einer internationalen Studie zufolge in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. In Nordamerika, Westeuropa und Ozeanien sei die Zahl dieser Taten seit 2014 um 250 Prozent angestiegen, stellten die Forscher des jährlichen Global Terrorism Index fest. Bei den Todesopfern lag der Anstieg innerhalb von fünf Jahren sogar bei mehr als 700 Prozent. Es gebe nun so viele rechte Angriffe wie zu keinem anderen Zeitpunkt in den vergangenen 50 Jahren, schreiben die Forscher. 2019 kamen insgesamt 89 Menschen bei solchen Taten ums Leben.

In Deutschland haben Migrantenorganisationen zu mehr Einsatz bei der Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus angemahnt. Nach rassistischen und rechtsextremen Anschlägen wie den Morden in Hanau wurde im März 2020 der Kabinettsausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus eingesetzt. Die Migrantenverbände betonten, es seien wichtige Chancen versäumt worden, ernst gemeintes Engagement zu zeigen. Zu viele Menschen machten in ihrem Alltag leider die Erfahrung, dass Rassismus tief in unserer Gesellschaft verankert sei und sich auch in allen Institutionen niederschlage, so ein Verband.